Was wäre wenn?

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irismaria Avatar

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Kate Aktinson geht in ihrem Roman "Die Unvollendete" der Frage nach, was wäre wenn man sein Leben immer und immer wieder leben könnte.
Die Geschichte beginnt 1910 in England mit der Geburt von Ursula. Sie stirbt zuerst bei der Geburt, doch das wird dann rückgängig gemacht und man erlebt mehrere Geburtsszenen und Ursula überlebt. Auch in der Kindheit gibt es Momente, die sie rückgängig macht und erneut lebt, mit anderem Ergebnis.
Ich finde an diesem Buch die Grundidee mal etwas ganz anderes. Die Schreibweise ist flüssig und man liest gespannt, wann sich Ursula für ein anderes Leben entscheidet.
Wie das möglich ist, wird nicht erklärt. Zusammen mit Ursula erlebt man die Zeit von 1910 bis 1967, darunter den ersten und zweiten Weltkrieg, der das Leben von Ursulas Familie natürlich beeinflusst. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die in der Zukunft große Auswirkungen haben, z.B. ob sich zwei Personen begegnen oder nicht.
Ursulas Geschichte(n) hat mich darüber nachdenken lassen, wie selbstverständlich ich mit der Wirklichkeit umgehe, wo sie doch das Ergebnis von so vielen Entscheidungen und Zufällen ist.
"Die Unvollendete" hat mir gut gefallen. Neben der Lebensgeschichte einer Frau und ihrer Familie in England im 20. Jahrhundert ist das Buch ein spannendes Gedankenexperiment.