Auftragskiller als Gewissensmensch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nadines_buecher Avatar

Von

Der Klappentext spricht von einem Verbrechen zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs, so scheinbar auch der Prolog des Buchs, das Menschen bis in die Gegenwart verfolgt, beschäftigt und ihr Schicksal bestimmt. Doch zunächst lernen wir in der Leseprobe den Auftragskiller Manolis kennen, der als wütender junger Mann quasi von seinem Auftraggeber gerettet wurde und ein Doppelleben als Besitzer eines Münchner Autohauses für Luxuswagen führt. Seine Schwester Christina ist eine sozial engagierte Anwältin und ahnt nichts vom Zweitberuf ihres Bruders. Beide treffen sich am Todestag ihrer Eltern, sprechen über den tödlichen Unfall, der ihr Vater wohl aufgrund eines verlorenen Gerichtsurteils provoziert und die Mutter mit in den Tod genommen hat. Doch scheinbar ist das Familiengeheimnis der Lefteris nicht das Geheimnis, um das es sich dreht. Denn Manolis nächster Auftrag ist Christian Wiesinger, Cousin der Journalistin Vera Mändler, die gerade von einer Frauenzeitschrift wieder zum politischen Journalismus wechseln möchte. Noch wissen wir nicht, was der kriminell gewordene Christian von seiner Cousine möchte, ob es mit den Unterlagen die Manolis' Auftraggeber nicht in falschen Händen wissen möchte zu tun hat.
Die Ambivalenz der Geschichte fasziniert, der Auftragskiller mit dem fast normalen Leben, zwar ein einsamer Wolf, aber dennoch in Sozialkontakte eingebunden und ein Mensch mit Gewissen. Von den anderen Figuren weiß man noch zu wenig, und genau das macht die Spannung der Leseprobe aus.
Das Cover geht mir zu sehr in Richtung Ältere-Damen-Krimi, hätte weniger gegenständlich sondern plakativer sein dürfen. Doch: Never jugde a book by its cover.