Klug und Spannend

Es ist unglaublich, wie schnell mich die Geschichte gepackt hat, obwohl nur der anfängliche Epilog hochspannend und treibend daherkommt. Die ersten Seiten drehen sich um Manolis Lefteris, bei dem man am Alltagsleben teilnimmt und nur bruchstückhaft und ganz am Ende der Leseprobe Einblick in seine Vergangenheit erhält. Dennoch schafft es die Autorin, auch bei ruhigen Handlungen wie dem Friedhofsbesuch am Grab der Eltern und das gemeinsame Essen mit der Schwester ein mulmiges und ungutes Gefühl zu erzeugen, was bei mir schon ziemliche Spannung beim Lesen auslöst. Man wird vorwärts getrieben und möchte gerne wissen, worin der geheimnisvolle neue Auftrag von Manolis besteht und wie es dazu kam, dass er derartige Aufträge annimmt - das ist wirklich großartig gemacht.
Parallel dazu lernt man die Journalistin Vera kennen, die, mit ihren derzeitigen Job unzufrieden, auf der Suche nach ihrem ursprünglichen Metier von Gesellschaft, Politik und Sozialem, ein Bewerbungstreffen in einem Münchener Café besucht. Auch bei ihr gibt es kurze Rückblicke in ihre Vergangenheit, während man sie in ihrem Redaktionsalltag bei einer Frauenzeitschrift beobachtet, die sehr geschickt und spannend in die Geschichte eingeflochten sind.
Das Buch verspricht für mich, ein anspruchsvoller Krimi mit gut gezeichneten Charakteren zu sein, der eine spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen klug erzählt.
Ich möchte es unbedingt lesen.