Plätschert so dahin…

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holzfrieden Avatar

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Ich habe bisher von Sigrid Nunez noch kein Buch gelesen, obwohl sie eine der beliebtesten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur ist und ich sehr viel Literatur lese. Auch dieses Buch, „Die Verletzlichen“ hat mich zunächst nicht angesprochen, denn das Cover gefällt mir gar nicht. Auch der Klappentext sagte mir nicht zu, sondern schreckte mich eher ab. Erst das Hineinlesen in dieses Buch machte mich neugierig. Die äußere Handlung ist schnell erzählt, interessanter aber ist das, was in der Gedankenwelt der Protagonisten passiert.
Die namenlose Ich-Erzählerin mäandert während des Frühlings 2020 durch ihr Leben. Es ist der Beginn der Corona Pandemie und die Zeit des Lockdowns und der Isolation. Sie hadert mit Kommentaren zu ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, die sie von Fremden erhält, und die nicht immer freundlich sind. Sie muss sich sagen lassen, dass sie die Regeln, die in der Pandemie gelten, übertritt, was ihr herzlich egal ist. Eine besondere Freude macht ihr der Blick auf die blühenden Blumen, während sie spazieren geht. Ganz besonders liebt sie die Hortensien. Und dann begegnet sie. Eines Morgens überraschender Weise, einem jungen Mann, der in der Wohnung auftaucht, die sie für ihre Freundin hüten soll…
Ich kann die positive Kritik an diesem Buch nur bedingt nachvollziehen. Ich habe ähnliches schon oft gelesen und eigentlich auch besser erzählt als hier. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Vielleicht liegt mein nicht so positiver Eindruck aber auch daran, dass die Pandemie einfach noch zu nah dran ist.