Spannender Roman statt langweiliges Geschichtsbuch

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caro.r Avatar

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Das Cover wirkt ernst und geschichtlich. Mich persönlich schreckt dies eher ab. Hinter der Abbildung versteckt sich allerdings ein intensiver und spannender Roman, der zwar geschichtlich begründet, aber deshalb überhaupt nicht langweilig ist.

Das Buch "Die verlorene Schwester" von Linda Winterberg handelt von den "verdingten" Schwestern.
Die Leseprobe verrät zu Anfang allerdings nicht sehr viel und das Verlangen nach Auflösung wird für den Leser sehr groß. Vorab wird die Umgebung von Anna beschrieben. Ihre Freundin Sarah, die endlich Nachwuchs erwartet, ihr Exfreund und ihr Job werden thematisiert. Kein Wort von einer Schwester. Erst aufgrund ihrer verletzten Mutter kommt sie dann nach Zürich in ihre Heimatstadt. Dort erfährt sie aus Zufall von ihrer eigenen Adoption. Die dadurch hervorgerufenen Gefühle werden offen und vorallem ehrlich angesprochen. Die Leseprobe endet abrupt mit offenen Fragen. Neugier. Interesse an der eigenen Mutter.
Linda Winterberg schreibt in kurzen, prägnanten Sätzen. Mir persönlich gefällt dieser Stil, da er die Spannung erhöht. Und Spannung ist definitiv da, denn wird Anna nach ihrer Vergangenheit suchen? Wird sie ihre eigentliche Familie finden? Was hat es mit der traurigen Geschichte um ihre Schwester auf sich?

Die Leseprobe macht auf jeden Fall neugierig, gibt aber nicht viel preis. Aufgrund der schon hier erzeugten Spannung ist das Buch sicherlich zu empfehlen. Es macht nicht den Anschein als würde es sich als langweiliges Geschichtsbuch entpuppen, so wie es das Cover erwarten lässt.

Aber worum geht es eigentlich? Was ist das umwobene Geheimnis? Was ist mit ihrer Schwester passiert? Ein bisschen mehr hätte es in der Leseprobe dann vielleicht doch schon sein dürfen.