Aufwühlend und erschütternd !

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antje1968 Avatar

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Linda Winterberg erzählt in ihrem Roman die Geschichte der beiden Schwestern Marie und Lena,die nach dem Tod des Vaters der kranken Mutter von der Fürsorge genommen werden. Sie werden getrennt und 1968 an Pflegefamilien "verdingt". Sie müssen in diesen Familien schwer arbeiten und haben keinen Schutz vor den erschütternden Gegebenheiten des Lebens. Sie dürfen teilweise nur zur Schule gehen und ihnen wird immer der Stempel des Verdingkindes aufgedrückt.Der Kontakt zwischen den Schwestern wird unterbunden, aber beide hoffen,dass sie sich einmal wiedersehen.
Auf einer zweiten Ebene in diesem Buch lernen wir Anna kennen,die durch Zufall erfährt,dass sie adoptiert wurde. Gemeinsam mit der Journalistin Claudia will Anna ihre Herkunft klären und stößt im Rahmen ihrer Spurensuche dabei auf das Schicksal der Verdingkinder in der Schweiz.
Mich hat dieses Buch,das nach historischen Fällen erzählt wird,sehr erschüttert. Man konnte ohne großen Grund den Eltern die Kinder entziehen und den Kindern alle Rechte auf ein menschenwürdiges Leben. Es war eine grausame und ungerechte Zeit. Das Buch lässt einen auch nach dem Lesen nicht los und man beginnt sich mit dem Thema weiter zu beschäftigen.So viele haben damals weggeschaut und eine Gleichgültigkeit gegenüber diesen Kindern gezeigt.
Der Schreibstil ist klar und deutlich in seiner Ausdrucksweise .
Der Buchtitel passt zur einen Hälfte des Roman und das Buchcover gefällt mir in seiner Aufmachung.
Ein lesenswertes Buch !