Tragisch
Schweiz, Ende der 1960er Jahre. Der Vater von Lena und Marie stirbt, die Mutter versinkt in Trauer und Depressionen. Nach einem Jahr schaltet sich das Jugendamt ein und bringt beide Mädchen gegen ihren Willen und gegen den Willen der Mutter in ein Heim. Dort bleiben sie nicht lange, sondern werden als sogenannte Verdingkinder in Familien gegeben und damit getrennt. Marie hat anfangs noch Glück. Sie kommt zu einer relativ verständnisvollen Familie mit einer Gärtnerei. Dort muss sie mithelfen, kann aber die Schule besuchen und später erhält sie eine Ausbildung als Floristin. Erst als sie sich in einen Jungen verliebt und schwanger mit ihm durchbrennt, wendet sich die Familie ab und sie kommt ins Gefängnis und das Kind wird ihr weggenommen.
Lena dagegen kommt auf einen Bauernhof, darf nur selten zu Schule, wird statt dessen fast täglich geschlagen und später von dem Sohnes Hofes vergewaltigt. Erst als der neue Pfarrer auf die Zustände aufmerksam wird, scheint es einen Lichtblick zu geben.
Auch wenn die Geschichte in dem Buch keine Biografie ist, sondern aus mehreren Schicksalen zusammengefügt, ist sie deswegen nicht weniger tragisch. Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre bin ich mit einer normalen Kindheit auf dem Dorf groß geworden. Die Vorstellung, dass zur gleichen Zeit in einem so fortschrittlichen Land wie der Schweiz solche Zustände geherrscht haben und in so großem Ausmaß, entsetzt mich völlig.
Unabhängig davon ist das Buch aber sehr gut lesbar. Am Ende war es mir ein wenig zu dramatisch (Tante in der gleichen Straße, Geburtstag), das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt. Doch trotzdem gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
Lena dagegen kommt auf einen Bauernhof, darf nur selten zu Schule, wird statt dessen fast täglich geschlagen und später von dem Sohnes Hofes vergewaltigt. Erst als der neue Pfarrer auf die Zustände aufmerksam wird, scheint es einen Lichtblick zu geben.
Auch wenn die Geschichte in dem Buch keine Biografie ist, sondern aus mehreren Schicksalen zusammengefügt, ist sie deswegen nicht weniger tragisch. Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre bin ich mit einer normalen Kindheit auf dem Dorf groß geworden. Die Vorstellung, dass zur gleichen Zeit in einem so fortschrittlichen Land wie der Schweiz solche Zustände geherrscht haben und in so großem Ausmaß, entsetzt mich völlig.
Unabhängig davon ist das Buch aber sehr gut lesbar. Am Ende war es mir ein wenig zu dramatisch (Tante in der gleichen Straße, Geburtstag), das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt. Doch trotzdem gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.