Traurige Geschichte

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spreeperl Avatar

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Im Buch erleben wir ein Stück traurige Geschichte. Nicht nur eine nieder geschriebene Geschichte, sondern ein Stück Geschichte aus der Schweiz. Und das liegt noch gar nicht so lange zurück. Bis 1980 gab es die Verdingekinder. Waisen oder Kinder aus geschiedenen Familien, welche nicht so spurten wie sie von Staates wegen sollten, wurden einfach in andere Familien gegeben. Oder sogar ins Zuchthaus zu Verbrechern.

Die Mädchen Lena und Marie erleiden solch ein Schicksal. In der heutigen Zeit erfährt Anna durch einen Zufall, dass sie adoptiert wurde. Daraufhin recherchiert sie ihre Herkunft und findet die Geschichte der Mädchen heraus.

Die Autorin Linda Winterberg hat das Schicksal der drei Mädchen/Frauen sehr emotional erzählt. Wir spüren Annas Gedanken als sie von der Adoption erfährt. Wir spüren das Leiden und die Qualen der Mädchen nach der Trennung von ihrem Vater. Das war manchmal auch für mich als Leser sehr berührend!

In abwechselnden Kapiteln erfährt der Leser vom Fortschreiten und scheitern bei der Suche nach Annas Eltern. Dann erfahren wir wieder wie es den Mädchen bei ihren neuen Eltern ergeht. Und diese haben ein leidvolles Leben!

Die Personen kamen sehr authentisch rüber. Sicher auch weil Linda Winterberg gut recherchiert hat. Aus den Schicksalen vieler Verdingekinder ist dieser Roman entstanden.
Für mich schockierend ist, das dies noch bis in die 1980 Jahre gehandhabt wurde. Diesen Kindern hat Winterberg ein Denkmal gesetzt!