Liebe, Wein und Saccottini al Cioccolato
Ob Wein, Trüffel oder Gelato, Soraya Lane malt die italienischen Sinnesfreuden in so anspruchsvollen Farben, dass man beim Lesen immer mindestens ein Schokoladencroissant griffbereit haben sollte - vor allem, wenn gerade weder Maritozzi noch Cantuccini in Reichweite sind.
Wir tauchen mit Estée in das Italien vierziger Jahre ein, wo alte Konventionen mit den Neuerungen der Nachkriegszeit kämpfen. Estées Wunsch, die erfolgreichste Tänzerin Italiens zu werden, geht Hand in Hand mit ihrem Verlangen danach, endlich ihrer narzisstischen Mutter zu entfliehen. Doch als Felix Barbieri hinter die hübsche Fassade der Balletttänzerin blickt, gerät ihr gefasster Plan durcheinander.
In der Gegenwart kämpft Lily noch immer mit dem Tod ihres Vaters. Sie hat diesen Verlust nie ganz überwinden können und reist nun, getrieben von seinem Ehrgeiz und dem Verlangen, seine Träume zu erfüllen, um die Welt. Ihr Weg führt sie nach Italien, wo sie eine Stelle auf einem der renommiertesten Weingüter annimmt.
Die Stärke dieses Romans liegt in der Intensität der Gefühle. Wann immer in Lilys oder Estées Leben etwas Einschneidendes geschieht, beschleicht den Leser das Gefühl, als wäre er beinahe gegen seinen Willen in die Haut des Charakters gekrochen. Dank ihrer schlichten Wendungen findet sich der Leser leicht in seinen eigenen Empfindungen wieder. Sollte es da draußen jemanden geben, der in dem Glauben lebt, die wahre Liebe seines Lebens noch nicht gefunden zu haben, dem sei Die verlorene Tochter ans Herz gelegt, denn die Beziehungen beider Heldinnen sprühen derart vor Leidenschaft, dass man an vielen Punkten zu glauben meint, man wäre selbst dabei gewesen.
Die beiden Frauen sind stark portraitiert, ohne jemals überzeichnet zu wirken. Sie faszinieren dank ihrer Lebensfreude und ihrer Aufrichtigkeit. Sie stellen sich ihren Gefühlen und entwickeln dabei die Fähigkeit, sich von den Aufs und Abs des Lebens tragen zu lassen, statt an ihnen zu zerschellen. Zu jeder Zeit wird deutlich, dass Lanes klarer Erzählstil immer im Dienst der Charaktere steht. Sie tappt nicht in die Falle, sich durch künstlich verschnörkelte Phrasen als Autorin hervortun zu müssen. Das hat sie auch nicht nötig, denn die Lebensgeschichte ihrer beiden Heldinnen fasziniert von der ersten Seite bis zur letzten.
Einige kleine Fragen bleiben am Ende unbeantwortet. So fragt man sich zwangsläufig, was es mit Hope und deren Frauenhaus auf sich hat und wer wohl die anderen Frauen sein mögen, die ebenfalls eine kleine Kiste mit Hinweisen auf ihre Herkunft bekommen haben. Diese winzigen Details gelten wohl als Appetithäppchen für die folgenden Teile der Serie, sie sind, wenn man so will, literarische Saccottini al Cioccolato.
Wir tauchen mit Estée in das Italien vierziger Jahre ein, wo alte Konventionen mit den Neuerungen der Nachkriegszeit kämpfen. Estées Wunsch, die erfolgreichste Tänzerin Italiens zu werden, geht Hand in Hand mit ihrem Verlangen danach, endlich ihrer narzisstischen Mutter zu entfliehen. Doch als Felix Barbieri hinter die hübsche Fassade der Balletttänzerin blickt, gerät ihr gefasster Plan durcheinander.
In der Gegenwart kämpft Lily noch immer mit dem Tod ihres Vaters. Sie hat diesen Verlust nie ganz überwinden können und reist nun, getrieben von seinem Ehrgeiz und dem Verlangen, seine Träume zu erfüllen, um die Welt. Ihr Weg führt sie nach Italien, wo sie eine Stelle auf einem der renommiertesten Weingüter annimmt.
Die Stärke dieses Romans liegt in der Intensität der Gefühle. Wann immer in Lilys oder Estées Leben etwas Einschneidendes geschieht, beschleicht den Leser das Gefühl, als wäre er beinahe gegen seinen Willen in die Haut des Charakters gekrochen. Dank ihrer schlichten Wendungen findet sich der Leser leicht in seinen eigenen Empfindungen wieder. Sollte es da draußen jemanden geben, der in dem Glauben lebt, die wahre Liebe seines Lebens noch nicht gefunden zu haben, dem sei Die verlorene Tochter ans Herz gelegt, denn die Beziehungen beider Heldinnen sprühen derart vor Leidenschaft, dass man an vielen Punkten zu glauben meint, man wäre selbst dabei gewesen.
Die beiden Frauen sind stark portraitiert, ohne jemals überzeichnet zu wirken. Sie faszinieren dank ihrer Lebensfreude und ihrer Aufrichtigkeit. Sie stellen sich ihren Gefühlen und entwickeln dabei die Fähigkeit, sich von den Aufs und Abs des Lebens tragen zu lassen, statt an ihnen zu zerschellen. Zu jeder Zeit wird deutlich, dass Lanes klarer Erzählstil immer im Dienst der Charaktere steht. Sie tappt nicht in die Falle, sich durch künstlich verschnörkelte Phrasen als Autorin hervortun zu müssen. Das hat sie auch nicht nötig, denn die Lebensgeschichte ihrer beiden Heldinnen fasziniert von der ersten Seite bis zur letzten.
Einige kleine Fragen bleiben am Ende unbeantwortet. So fragt man sich zwangsläufig, was es mit Hope und deren Frauenhaus auf sich hat und wer wohl die anderen Frauen sein mögen, die ebenfalls eine kleine Kiste mit Hinweisen auf ihre Herkunft bekommen haben. Diese winzigen Details gelten wohl als Appetithäppchen für die folgenden Teile der Serie, sie sind, wenn man so will, literarische Saccottini al Cioccolato.