Authentisches und anrührendes Historiendrama

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bildersturm Avatar

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"Die Verlorenen" holt mich schon durch sein Setting ab - der Schmelztiegel London in der Mitte des 18. Jahrhunderts liefert einen faszinierenden Hintergrund für die Geschichte einer jungen Frau, die ihr neugeborenes Kind am Tag der Geburt in ein Heim gibt, um dessen Überleben zu sichern. Die Ich-Perspektive ist zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig für ein Geschichtsdrama mit authentischem Anspruch, aber fügt sich bald nahtlos in den Handlungsfluss ein. Stacey Halls hat ein Auge für Details, auch wenn ich das Cosmopolitan-Zitat auf dem Cover ("Die neue Hilary Mantel") als noch etwas zu weitgegriffen empfinde - "Wölfe" und Co. sind dann doch noch mal eine ganz andere Nummer. Davon abgesehen gelingt Halls eine mitreißende Schilderung des Unterschicht-Alltags in dunklen Zeiten. Hier lese ich gerne weiter...