betroffen, berührt, Mitgefühl für eine vergangene Epoche.....oder ?

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Stacy Halls Erstlings Werk beginnt mit der Schilderung, wie Bess ihre gerade erst geborene Tochter Clara ins Waisenhaus bringt und dort nur durch günstige Umstände einen Platz für Clara bekommt. Bess will ihre Tochter irgendwann wieder zu sich nehmen, sobald es ihr finanziell möglich ist. Die Geschichte spielt in London des 1800 Jahrhundert. Armut ,Verzweiflung, Hunger, Krankheiten sind an der Tagesordnung.

Die Autorin öffnet dem Leser ein Zeitfenster, das mich erschauern ließ. Mit präziser Angabe des Ablaufes vor Ort, dem Gebäude und den Frauen aus der "Höheren Gesellschaft", die gaffend das Leid der armen Mütter und Babys mit ansehen wollen.

Der Roman wird sicher Frauen besonders berühren. Ich war hin und her gerissen, weiter zu lesen oder aufzuhören.
Die Autorin vermag es, Gefühle der Trauer, Mitleid bis hin zur Vorstellung unvorstellbarem Leides der Mütter, nachzuempfinden.
Aber nach dem Prinzip : wer die Vergangenheit nicht kennt, kann nicht die Gegenwart schätzen, aber auch verändern. Das ist meine Version.....