atmosphärisch dicht und sehr ergreifend

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inge1978 Avatar

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Bess muss ihr neugeborenes Kind im Kinderheim abgeben, da sie nicht in der Lage ist, für sich und ihre Tochter zu sorgen. Jahreslang spart sie, im ihre Tochter wieder zu sich zu holen. Als sie nach 6 Jahren ins Heim zurückkehrt, erfährt sie, dass ihre Tochter bereits abgeholt wurde, angeblich von ihr, ihrer Mutter. Doch wo ist die kleine Clara?


Das Buch hat mich bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Die Umstände, in denen Bess mit ihrer Familie lebt, die Straßen Londons Mitte des 18. Jahrhunderts, die erschreckende Situation im Kinderheim, all dies ist sehr bedrückend, lebendig und bildhaft beschrieben. Das Geheimnis rund um Claras Veschwinden ist mysteriös, dürfen doch nur die Mütter ihre Kinder abholen, sie hinterlegen dafür extra ein Art Pfand um die Kinder richtig identifizieren zu können. Zusammen mit Bess folgen wir Claras Spur.
Irgendwann wendet sich die Geschichte, wir lernen eine neue Protagonistin kennen, Alexandra, die in selbstgewählter Einsamkeit und Abgeschiedenheit lebt. Alexandra konnte ich spontan nicht leiden, ich kann ihre Handlungen und Beweggründe nicht nachvollziehen, auch wenn vieles im Laufe des Buches erklärt wird. Aber mit ihrer kalten und spöden Art bin ich nicht warm geworden. Irgendwann im Laufe des Abschnittes hat das Buch mich so ein wenig verloren, plätscherte dahin. Irgendwann nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, wird zum Pageturner, konnte mich aber nicht mehr überraschen. Auch die Wandlungen einiger Personen am Ende fand ich unrealistisch, so dass mein Urteil doch recht durchwachsen ist.
Alles in Allem sehr atmospärisch, sehr detailliert und realistisch. Aber auch etwas zu sehr auf die Tränendrüse drückend.

Wunderschön ist das Cover und auch die Umschlaginnenseiten. Absolut passend auch zur Story.

Ein Buch für Fans von dramatischen Entwicklungen und historischen Romanen mit Happy End

3,5 von 5 Sterne