Der leidenschaftliche Kampf um die eigene Tochter

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sophia1 Avatar

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Was muss in einer liebenden Mutter vorgehen, die ihr Kind abgeben muss - und das bereits kurz nach der Geburt? Eindrücklich und emotional beschreibt die Ich-Erzählerin zu Beginn des Romans genau diesen Tag, der ihr Leben von Grund auf verändern wird.
Wir befinden uns im Jahr 1754, als sich die junge Bess von ihrer Tochter Clara aufgrund der in ihrem Leben vorherrschenden Armut schweren Herzens trennt. Sie gibt sie in die Obhut eines Waisenhauses und hinterlässt ein halbes Herz aus Walknochen mit den Anfangsbuchstaben ihres Namens und dem des Kindes als Erkennungszeichen, denn Bess schwört sich, die kleine Clara wieder so schnell wie möglich zu sich zu holen. Fortan widmet sie sich diesem Ziel und schafft es tatsächlich sechs Jahre später, die Voraussetzungen zu erfüllen, um für ihre Tochter zu sorgen. Doch der eigentliche Alptraum beginnt erst jetzt: Jemand anderes hat Clara längst bei sich aufgenommen.

Der zweite Teil des Romans wechselt in die Perspektive von Alexandra, die Clara zu sich genommen hat. Hier werden nun viele Geheimnisse enthüllt und die Verbindung zwischen den beiden Frauen offengelegt. Bess schafft es schließlich – zunächst inkognito – in das Leben ihrer Tochter zurückzukehren. Wenig später entbrennt ein leidenschaftlicher Kampf um das kleine Mädchen.

Der Autorin ist es gelungen, das historische London des 18. Jahrhunderts authentisch lebendig werden zu lassen. Soziale Unterschiede kommen deutlich zu Tage im direkten Vergleich der Lebensumstände der beiden Frauen. Bereits das Cover deutet auf das Motiv des Gefangenseins innerhalb eines bestimmten sozialen Milieus dieser Zeit. Besonders Bess Bright als kämpferische und mutige Frau, die niemals aufgibt, wird hier zur Sympathieträgerin, die allen Hindernissen zum Trotz für ihre Ideale einsteht. Eine packende Geschichte.