ein hartes Leben

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naseweis82 Avatar

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Beth hat gerade ein Kind bekommen, doch kein Geld, um es aufzuziehen.
Schweren Herzens gibt sie ihre Tochter ins Foundling Hospital, einem Findlingsheim, wo man sich um die Babys der Armen kümmert.
Nach 6 Jahren hat sie genug gespart um ihre Tochter Clara zurückzuholen. Doch diese ist nicht mehr da...

Die Geschichte spielt 1754 in London. Der Schreibstil ist aber keineswegs alt, sondern flüssig und gut verständlich, so dass man keine Probleme mit dem Lesen hat.
In 4 Teilen gegliedert erfährt man, welch beschwerlichen Weg Beth geht, um ihre Tochter wiederzufinden.
Doch tut sie ihr damit überhaupt einen Gefallen? Die Autorin beschreibt nachvollziehbar und authentisch die Gedankenwelt einer Mutter.

Zitat:
"Vielleicht dachte Keziah auch selbst, dass mein Mädchen weit weg von den eiskalten Hütten in Billingsgate und den feuchten Wänden des Black and White Court besser aufgehoben war. Aber hätte sie ihre eigenen Söhne an jenem komfortablen Ort zurückgelassen, damit sie dort wie Waisen aufwuchsen? Das bezweifelte ich doch sehr."

Auch die Umstände und Lebensart dieser Zeit werden gut dargestellt und man kann nachvollziehen, wie extrem der Unterschied von arm und reich klaffte.

Das Ende ist wirklich schön und erstrebenswert, aber ist es auch realistisch? Aber vielleicht ist das auch nicht wichtig, sondern vielmehr die Aussage dahinter.

Fazit: Ein emotional packender Roman für jede Mutter, die nachempfinden kann, das man sein Kind nicht aufgibt.