London im Jahr 1748

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kabo16 Avatar

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Stacy Halls zweiter Roman über das Schicksal eines Säuglings im Jahr 1748 in London, beschäftigte mich auch nach der letzten Seit noch eine ganze Weile. Was für ein Glück haben junge, ledige Mütter heute, im Gegenzug zu damals doch, zumindest in Deutschland.
Die Autorin schildert uns sehr authentisch, wie es war in London, arm oder reich zu sein.
Anhand von Bess Bright erfahren wir die Verzweiflung, ihre kleine Tochter Clara direkt nach der Geburt ins Waisenhaus zu geben. Im Foundling Hospital hat die Mutter Glück, sie zieht eine weiße Kugel. Das heißt, sie darf ihre Kleine dort lassen. Bei einer schwarzen Kugel hätte sie Clara wahrscheinlich auf der Straße ausgesetzt.
Bess schwört sich, dass sie Clara zurück holt, sowie sich ihre Lage gebessert hat. Als Analphabetin, mit einem Job als Krabbenverkäuferin von morgens bis abends keine leichte Aufgabe. So dauert es auch sechs lange Jahre bis zu diesem Zeitpunkt.
Hier beginnt nun die spannende Geschichte: Clara ist nicht mehr im Waisenhaus.
Ohne auf die Tränendrüse zu drücken, erlebt der Leser nun eine Berg-und-Tal-Fahrt aller möglichen Gefühle. Man sieht die bitterarmen Leute und friert mit ihnen. Auf der anderen Seite genießt man den Luxus im vornehmen Teil von London, ohne einen Finger zu bewegen. Das Personal umsorgt einen vorzüglich. Eine krasse Geschichte.
Das Foundling Hospital gab es wirklich, vielleicht hat sich auch diese Geschichte mal so zugetragen, oder so ähnlich.
Falls sie keine Zeit haben, fangen sie dieses schöne, spannende Buch nicht an zu lesen.