Spannend und aufreibend - Klare Leseempfehlung

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bluebell Avatar

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Auf der Suche nach einer verlorenen Tochter im London des 18. Jahrhunderts

Worum geht es?
Um eine verlorene Tochter. Bess gibt ihre Tochter in der Hoffnung, sie eines Tages wieder zu holen, in einem Waisenheim ab. Da sie alleinstehend ist und als Krabbenmädchen im Londoner East End des 18. Jahrhunderts arbeitet, sieht sie keine andere Perspektive. Als sie soweit ist, ihre Tochter abzuholen, ist diese bereits abgeholt worden. So beginnt für Bess ein kleines Abenteuer, um herauszufinden, wo ihre Tochter ist.

Worum geht es eigentlich?
Im Kern geht es um das Band zwischen Tochter und Mutter. Aus zwei verschiedenen Perspektiven wird der Leser daran geführt. Außerdem geht es um "innere Gefängnisse". Gefängnisse, die aus Traumata geschmiedet werden oder aber aus den Lebensumständen, in die man geboren wird. Der Titel "Die Verlorenen" wird nach der Lektüre verständlich und passt hier gut.

Insgesamt ein solider Roman, der eine sehr interessante Geschichte erzählt. Diese wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, welche der Geschichte eine gute Würze geben. Kleine Cliffhanger verleiten zum Weiterlesen.
Leider wird auch etwas Potenzial verschenkt. Die Epoche hätte noch klarer dargestellt werden können und ebenso hatte ich den Eindruck, dass die Ortsangaben etwas verschoben waren. Was an sich Kleinigkeiten sind, allerdings hätte die Geschichte von Lyle und Bess ausführlicher geschildert werden können. Da kam das Ende etwas plötzlich, während in der Beziehung zwischen Dr. Mead und Alexandra mehr Potenzial lag, die gegenseitige Sympathie und die Entwicklung nachzuvollziehen.

Letztlich eine klare Leseempfehlung von mir!