unerwartet spannend

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borabora Avatar

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London 1754, die unverheiratete Elisabeth -Bess- Bright bekommt ein kleines Mädchen, Clara. Da sie nicht die Mittel hat die Kleine groß zu ziehen, begibt sie sich gleich nach der Geburt ins Foundling Hospital. Bess hat Glück und darf ihre Tochter dort abgeben. Sie isz fest entschlossen ihr Tochter wieder abzuholen sobald sie genug Geld gespart hat um die Gebühr für die Unterbringung zu bezahlen. Sechs Jahre lang geht sie ihrer Arbeit als Krabbenverkäuferin nach bis sie endlich genug Geld zusammen hat, nur um dann zu erfahren dass jemand schon vor langer Zeit ihre Tochter abgeholt hat.

Das Buch ist in 4 Teilen unterteilt, in denen zwei aus der Sicht von Bess und zwei aus der Sicht der privilegierten Alexandra erzählt werden. Durch den Perspektivwechsel bekommt man ein umfassenderes Bild der Geschehnisse und versteht einzelne Handlungen und Entscheidungen besser. Bess ist eine sympathische Protagonistin, die man als Leser/in gleich ins Herz schließt. Die Geschichte hat die eine oder andere Logiklücke, dies tut der Spannung aber keinen Abbruch. Man kann gar nicht anders als mitzufiebern ob Bess mit ihrer Clara wieder vereint werden.
Obwohl die Verloreren ein historischer Roman ist, wird kaum auf das Zeitgeschehen eingegangen. Die Autorin schildert ein recht detailreiches Bild des alltäglichen Lebens der damaligen Zeit, belässt es aber dann auch dabei. Mich persönlich stört das nicht, da historische Romane ansonsten recht schnell langatmig werden und es hier in erster Linie um Bess und Clara geht.
Die Verlorenen ist flott geschrieben und überraschend spannend. Eine echte Empfehlung für Fans von historischen Romanen.