Wo ist Clara?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
msl_kl Avatar

Von

Stacey Halls schildert in ihrem Werk die gesellschaftlichen Gegensätze in London während des 18. Jahrhunderts. Entweder war man bettelarm oder stinkreich. Die junge Bess konnte daher nichts besseres tun, als ihr Neugeborenes im Waisenhaus abzugeben, da sie es nicht versorgen konnte. Doch was macht man, wenn man dort die Option hat, sein Kind wieder zu holen und dann hat man das Geld zusammen und bekommt gesagt, dass das Kind von der angeblichen Mutter schon längst abgeholt wurde? Jeder kann sich daher bestimmt in die Gefühlswelt von Bess hineinversetzen. Doch sie gibt sich kämpferisch und macht sich auf die Suche. Die Geschichte ist in mehrere Teile unterteilt. Während ich den ersten Teil sehr spannend fand, hat mich der Mittelteil erst mal nicht so angesprochen. Der Wechsel war so abrupt, dass ich gar nicht wusste, um wen es hier eigentlich geht. Erst im Verlauf des Lesens wird immer mehr klar, wie das zu der Geschichte von Bess passt. Das Ende war mir dann etwas zu schnell abgehandelt. Die Gegensätze Londons waren bildhaft dargestellt. Man konnte sich gut vorstellen, wie schmutzig und kriminell die Gassen damals waren. Die Autorin schafft es sehr gut, die Gefühle ihrer Protagonistin zu beschreiben und sie das auch ausleben zu lassen. Man spürte durchweg ihren inneren Zwist zu entscheiden, was für ihre Tochter das beste ist. Das Buch ließ sich sehr gut lesen und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt.