Villa Kunterbuch
Die Autorin Ida ist in einer Schaffenskrise, die Wörter wollen einfach nicht kommen. Da scheint ein Job zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: eine finanzielles Polster und die Möglichkeit auf neue Inspirationen. Einer alten Dame, die in einer riesigen Villa voller Bücher lebt, soll sie zukünftig als Haushaltshilfe zur Seite stehen. Vor Ort merkt Ida, dass der alten Frau zunehmend der Kontakt zur realen Welt zu entgleiten droht, denn sie leidet an einer fortschreitenden Demenz. Damit ihre Gedanken nicht weiter verblassen, beginnt Ida, ihr eine Geschichte zu erzählen...
Klingt doch erstmal ganz wunderbar und die Leseprobe war vielversprechend. Auch gab es schon da einige wirklich schöne Sätze, die Lust auf mehr machten. Es klang nach einer Lektüre fürs Herz, jedoch mit jede Menge Tiefgang und ich habe auf etwas ähnliches wie 'Was man von hier aus sehen kann' oder 'Bären füttern verboten' gehofft. Und thematisch hätte es durchaus das Potential gehabt. Aber schon die riesige Villa voller Bücher hätte einem verdächtig vorkommen müssen, denn das hatte was von Villa Kunterbunt für Bücherfreunde. Und das führt zu einem der Hauptprobleme, die ich mit dem Buch hatte: Es steht Roman drauf, aber eigentlich hat es in seiner Art mehr von einem Jugendbuch. Sehr plakativ und mit vielen Klischeemomenten, einschließlich der alten Dame, die bezeichnenderweise Ottilie heißt und in dieser schon erwähnten Büchervilla wohnt, die wie aus einem bibliophilen Traum gefallen wirkt. Woher das titelgebende Wortvermessen kommt, führt einen dann direkt ins Fantasygenre, was den Eindruck des Jugendbuchs weiter verstärkt. Mit denen habe ich auch grundsätzlich kein Problem, aber was an der einen Stellen gut passt, funktioniert an einer anderen noch lange nicht. Im Jugendbuch kann ich mit übertriebenen oder vereinfachten Darstellungen gut leben, auch mit stereotypen Charakteren, aber nicht in einem Roman. So leid es mir tut.
Auch sprachlich war es auf mich an vielen Stellen zu plakativ. Man spürte förmlich auf jeder Seite, wie die Autorin nach gelungenen Formulierungen sucht und das machte auf mich in der Summe einen künstlichen, übertriebenen Eindruck. Einiges war wirklich richtig schön formuliert. Sätze, die man sich direkt einrahmen möchte. Aber mir ging es hier ein bisschen wie mit Kalendersprüchen. Da gibt es auch einige richtig gute, aber in der Masse verlieren sie an Wirkung und auch nicht alles kann überzeugen. Von daher hätte man die eine oder andere Metapher auch weglassen können. Also, man merkt, die Umsetzung des Themas war nicht meins, aber das ist wie alles Geschmackssache. Viele werden mit dieser Villa ihre Freude haben.
Klingt doch erstmal ganz wunderbar und die Leseprobe war vielversprechend. Auch gab es schon da einige wirklich schöne Sätze, die Lust auf mehr machten. Es klang nach einer Lektüre fürs Herz, jedoch mit jede Menge Tiefgang und ich habe auf etwas ähnliches wie 'Was man von hier aus sehen kann' oder 'Bären füttern verboten' gehofft. Und thematisch hätte es durchaus das Potential gehabt. Aber schon die riesige Villa voller Bücher hätte einem verdächtig vorkommen müssen, denn das hatte was von Villa Kunterbunt für Bücherfreunde. Und das führt zu einem der Hauptprobleme, die ich mit dem Buch hatte: Es steht Roman drauf, aber eigentlich hat es in seiner Art mehr von einem Jugendbuch. Sehr plakativ und mit vielen Klischeemomenten, einschließlich der alten Dame, die bezeichnenderweise Ottilie heißt und in dieser schon erwähnten Büchervilla wohnt, die wie aus einem bibliophilen Traum gefallen wirkt. Woher das titelgebende Wortvermessen kommt, führt einen dann direkt ins Fantasygenre, was den Eindruck des Jugendbuchs weiter verstärkt. Mit denen habe ich auch grundsätzlich kein Problem, aber was an der einen Stellen gut passt, funktioniert an einer anderen noch lange nicht. Im Jugendbuch kann ich mit übertriebenen oder vereinfachten Darstellungen gut leben, auch mit stereotypen Charakteren, aber nicht in einem Roman. So leid es mir tut.
Auch sprachlich war es auf mich an vielen Stellen zu plakativ. Man spürte förmlich auf jeder Seite, wie die Autorin nach gelungenen Formulierungen sucht und das machte auf mich in der Summe einen künstlichen, übertriebenen Eindruck. Einiges war wirklich richtig schön formuliert. Sätze, die man sich direkt einrahmen möchte. Aber mir ging es hier ein bisschen wie mit Kalendersprüchen. Da gibt es auch einige richtig gute, aber in der Masse verlieren sie an Wirkung und auch nicht alles kann überzeugen. Von daher hätte man die eine oder andere Metapher auch weglassen können. Also, man merkt, die Umsetzung des Themas war nicht meins, aber das ist wie alles Geschmackssache. Viele werden mit dieser Villa ihre Freude haben.