Eine Kämpferin

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sofies_welt Avatar

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Die junge Elsa, in einem wohlhabenden aber lieblosen Elternhaus aufgewachsen, hat endlich ein Zuhause gefunden. Auf der Farm der Martinellis. Trotz Unsicherheiten und Problemen mit ihrem Mann Raf, fügt sie sich dort gut in den Alltag ein und hat bald darauf eine kleine Familie. Doch die Weltwirtschaftskrise und anhaltende Dürren setzen nicht nur den Martinellis zu. Hunderttausende sind arbeitslos und Naturkatastrophen in Form von schweren Sandstürmen zwingen die Leuten aus den Great Plains in die Knie. Viele flüchten in den so vielversprechenden Westen, so auch Elsa mit ihren zwei Kindern. Doch diese Reise bringt viele andere Gefahren mit sich.

"Die vier Winde" beschreibt beeindruckend das Leben und Leiden zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Und obwohl es ein fiktiver Roman ist, packen einen die Umstände und Ungerechtigkeiten, die den Menschen dort widerfahren sind. Vielleicht auch gerade, weil die darin aufgegriffenen Themen heute noch genauso aktuell sind wie damals: klimatische Extreme, Flüchtlingswellen, Fremdenhass.
Elsa bekommt all dies zu spüren und das anfänglich etwas naive Mädchen entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer starken und mutigen Frau, in den Augen anderer sogar zu einer Kämpferin.
Der angenehme Schreibstil lies mich durch die Seiten fliegen, so dass ich das Buch in zwei Tagen verschlungen habe. Trotz der ernsten Themen geht es viel um Mut, Liebe, Kampfgeist und Hoffnung ("Hoffnung ist die Währung, die ich stets bei mir trage") und auch wenn das Ende für mich etwas überraschend war, ist es ein großartiger Roman, der einen nicht unberührt zurück lässt.