Hochemotional und gesellschaftlich relevant

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
larischen Avatar

Von

Amerika in den 30er Jahren: Nachdem Elsa einen eher schwierigen Start in ihr Erwachsenenleben hatte, fühlt sie sich nun auf der Farm ihrer Schwiegereltern pudelwohl und hat sich an das arbeitsreiche Leben gewöhnt. Doch das Leben auf der Farm wird bedroht durch die Wirtschaftskrise und eine langanhaltende Dürre. Die Familie kämpft, doch irgendwann steht Elsa vor einer schweren Entscheidung: bleibt sie auf der Farm und gefährdet das Leben ihrer Kinder oder verlässt sie ihre geliebte Heimat und geht in eine ungewisse Zukunft? Eine Entscheidung die viele Menschen in der sogenannten „Dust Bowl“ treffen müssen und die das gesellschaftliche Gefüge Amerikas an anderen Orten ordentlich auf den Kopf stellt.

Als ich erfahren habe, dass es einen neuen Roman von Kristin Hannah gibt, war mir sofort klar, dass ich diesen unbedingt lesen muss. Die Autorin hat es auch mit „Die vier Winde“ wieder geschafft mich von der ersten Seite an zu fesseln und für die Geschichte zu begeistern.
Kristin Hannah erzählt wie gewohnt eindrucksvoll von Elsas Leben und lässt den Leser an ihrer Willenskraft und Überlebenskampf teilhaben. Mit der Thematik hatte ich mich bisher noch nie auseinander gesetzt und konnte daher im Roman ganz beiläufig auch noch einiges über die Zeit in Amerika lernen.

Im Vergleich zu den anderen Büchern der Autorin hat mich dieses etwas weniger berührt, ich hatte nur an einer Stelle Tränen in den Augen, war aber so gefesselt wie immer. Die über 500 Seiten habe ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen und das Buch nur sehr ungern aus der Hand gelegt. Und obwohl das Buch vor beinahe 100 Jahren in Amerika spielt, ist die Thematik außerordentlich aktuell. Denn gerade bewegen wir uns wieder auf eine Zeit zu, in der große Dürren und Hitzeperioden nicht unwahrscheinlich sind und wir uns Gedanken um Klimaflüchtlinge machen müssen. Das Buch ist eine Blaupause dafür, wie es auf keinen Fall laufen sollte. Die unmenschliche Behandlung und sogar Ausbeutung der Verzweifelten sind ein Negativbeispiel. Mir gefällt es besonders gut, dass Kristin Hannah es immer wieder schafft in ihre Romane neue gesellschaftliche Probleme aufzuwerfen und zu bearbeiten. So spielt neben den klimatischen ausgelösten Problemen die daraus resultierende gesellschaftliche Auseinandersetzung, das Aufkommen der Arbeiterbewegung, eine große Rolle im Buch.

Kristin Hannah hat es mit „Die vier Winde“ wieder mal geschafft mich total zu begeistern. Ein wunderbares emotionales Buch, dass Unterhaltung mit hochaktuellen gesellschaftlichen Themen kombiniert.