Sehr berührend

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westeraccum Avatar

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In diesem Buch geht es um die Geschichte von Elsa, die in den 1920er Jahren aufwächst. Sie war ein ungeliebtes Kind und findet erst Liebe, als sie Raf begegnet und von ihm schwanger wird. Ihre Eltern verstoßen sie und so lebt sie mit ihm und den Kindern auf einer einsamen Farm in Texas, die seinen Eltern gehört. Alles ist gut, bis die große Dürre über das Land hereinbricht und es jahrelang nicht regnet. Staubstürme ziehen durch die "Dust Bowl" und entziehen den Menschen die Lebensgrundlage. Elsa bleibt nichts anderes übrig als sich auf den Weg nach Kalifornien zu machen, dort erhofft sie sich ein besseres Leben. Doch alle Hoffnung ist vergebens, der Lohn als Tagelöhnerin reicht kaum aus, um sich und die Kinder einigermaßen über Wasser zu halten.
Kristin Hannah schreibt sehr präzise und eindringlich. Man glaubt den Staub zu schmecken und en Wind pfeifen zu hören, so realistisch beschreibt sie die schreckliche Situation in Texas. Auch die Schilderungen aus den kalifornischen Lagern ist glaubwürdig und gut recherchiert.
Das Buch ist sehr politisch. Es klagt die Ausbeutung und den mangelnden Schutz der armen Menschen an, denen nichts bleibt. Viele Szenen in Kalifornien erinnern mich an die Situation in den Flüchtlingslagern in Griechenland oder Italien.
Am Schluss gerät das Buch etwas in die Kitschfalle und ist sehr "amerikanisch", das hat mich aber nur etwas gestört. Es ist hervorragend geschrieben und teilweise auch sehr spannend.
Insgesamt hat mich das Buch sehr berührt und ich kann es wirklich empfehlen.