Unfassbarer Leidensdruck

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meldsebjon Avatar

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Elsa ist kränklich und hässlich und wird daher keine Familie gründen sondern immer auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen sein. Wie muss sich eine junge Frau vor hundert Jahren gefühlt haben, wenn ihr das immer und immer wieder deutlich gemacht wird? Sie flüchtet in die Welt der Bücher und träumt von einem anderen, selbstständigen Leben. Als sie einmal rebelliert führt das dazu, dass sie zu einer Heirat gezwungen wird, von ihrer Familie verstoßen wird. Leider musste auch ihr Mann wegen der Heirat seine Träume aufgeben, die Ehe steht also nicht gerade unter einem guten Stern. Trotzdem lässt es sich zunächst gut an. Elsa wird gut aufgenommen, liebt ihre Tochter und hat einen nützlichen Platz im Leben gefunden. Leider bricht dann die Zeit der Wirtschaftskrise an, eine Umweltkatastrophe kommt dazu, es geht nur noch ums Überleben. Die Menschen verlassen in Scharen das Land, so auch Elsas Mann. Irgendwann gibt auch Elsa nach, zieht nach Kalifornien, nur um auch dort wieder kämpfen zu müssen. Erst nach und nach entdeckt sie selbst ihre unglaubliche Stärke und wird auch erst sehr spät als die starke Frau wahrgenommen, die sie ist.
Ein unglaublich gutes Buch. Die Schilderung der jahrelangen Verzweiflung, der Hoffnung auf Regen, von dem man sich ein Ende der Dürre verspricht ist eindringlich und in ihrer Intensität kaum auszuhalten. Genauso machtlos müssen sich die Menschen damals gefühlt haben. Ausgezeichnet auch der Hinweis auf Versuche der Politik und Wissenschaft, die Probleme an der Wurzel zu packen, Veränderungen herbeizuführen und auf die Ignoranz der Menschen. Der Teil ist heute so aktuell wie damals.