Einblick in ein Leben
Mit Anfang 30 lernt sie ihn im Deutschen Literaturinstitut Leipzig kennen. Sie, eine junge Mutter mit Putzzwang, in einer unglücklichen Beziehung und einem Reihenendhaus gefangen – Er ein gefeierter Schriftsteller, ebenfalls nicht mehr glücklich in seiner Ehe und ihr Dozent. Schnell lernen die beiden einander wertschätzen und lieben. Sie verlassen ihre Partner:innen und beginnen eine Beziehung, die in ihrem “Kommhergehweg“ für beinahe zwei Jahrzehnte ihre Leben bestimmen wird.
Als Tosch (der Schweizer Autor Thomas Hürlimann) an Krebs erkrankt ändert sich ihre Beziehung – von seiner Geliebten wird sie zu seiner Pflegerin. Lange begleitet sie Tosch, pendelt zwischen Berlin und Zugersee, zwischen Krankenbett, Schreibtisch und Kosmetiksalon; Bis sie irgendwann ein Ende findet, ihre Beziehung, 19 Jahre später, als sie so alt ist, wie Tosch damals war, als sie sich kennen lernten.
«Die vorletzte Frau» von Katja Oskamp ist die autobiografische Erzählung ihrer Beziehung mit Tosch. Es ist ein ungewöhnlicher Roman, mehr eine Aneinanderreihung von Erinnerungen und Überlegungen als eine Erzählung im klassischen Sinne.
Während mir die Art des Erzählens sehr gefallen hat, konnte mich die Geschichte als solche nicht wirklich abholen. Mag sein, dass ich mich nicht so gut mit der Protagonistin identifizieren konnte, weil wir in sehr unterschiedlichen Lebensphasen sind. Ich hatte teilweise Probleme mit der Art der beschriebenen Beziehung. Der Name der Protagonistin bleibt bis zuletzt unbekannt, sie bleibt bis auf wenige Ausnahmen passiv – es ist Tosch, der den Rhythmus vorgibt und nach dessen Regeln sie ihre Beziehung leben. Nur selten gibt es Passagen, in denen die Protagonistin ihre Situation kritisch reflektiert:
«Ich sagte: Ich bin genau dort gelandet, wovor ich einst aus dem Reihenhaus geflohen bin. Ich bin die ökonomisch abgängige Frau eines berühmten, viel beschäftigten Mannes, immer bereit, an seiner Seite mitzulaufen, ihm zu assistieren, ihm den Dreck hinterherzuräumen. (S. 154)
Ich möchte mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen, wie Menschen ihr Leben leben und andere Aspekte des Buches, wie die Sprache oder die Aufmachung, haben mir sehr gut gefallen. Wer keine Frau erwartet, die ihr Leben wirklich unabhängig von Männern gestaltet, der/dem wird das Buch bestimmt gefallen.
Als Tosch (der Schweizer Autor Thomas Hürlimann) an Krebs erkrankt ändert sich ihre Beziehung – von seiner Geliebten wird sie zu seiner Pflegerin. Lange begleitet sie Tosch, pendelt zwischen Berlin und Zugersee, zwischen Krankenbett, Schreibtisch und Kosmetiksalon; Bis sie irgendwann ein Ende findet, ihre Beziehung, 19 Jahre später, als sie so alt ist, wie Tosch damals war, als sie sich kennen lernten.
«Die vorletzte Frau» von Katja Oskamp ist die autobiografische Erzählung ihrer Beziehung mit Tosch. Es ist ein ungewöhnlicher Roman, mehr eine Aneinanderreihung von Erinnerungen und Überlegungen als eine Erzählung im klassischen Sinne.
Während mir die Art des Erzählens sehr gefallen hat, konnte mich die Geschichte als solche nicht wirklich abholen. Mag sein, dass ich mich nicht so gut mit der Protagonistin identifizieren konnte, weil wir in sehr unterschiedlichen Lebensphasen sind. Ich hatte teilweise Probleme mit der Art der beschriebenen Beziehung. Der Name der Protagonistin bleibt bis zuletzt unbekannt, sie bleibt bis auf wenige Ausnahmen passiv – es ist Tosch, der den Rhythmus vorgibt und nach dessen Regeln sie ihre Beziehung leben. Nur selten gibt es Passagen, in denen die Protagonistin ihre Situation kritisch reflektiert:
«Ich sagte: Ich bin genau dort gelandet, wovor ich einst aus dem Reihenhaus geflohen bin. Ich bin die ökonomisch abgängige Frau eines berühmten, viel beschäftigten Mannes, immer bereit, an seiner Seite mitzulaufen, ihm zu assistieren, ihm den Dreck hinterherzuräumen. (S. 154)
Ich möchte mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen, wie Menschen ihr Leben leben und andere Aspekte des Buches, wie die Sprache oder die Aufmachung, haben mir sehr gut gefallen. Wer keine Frau erwartet, die ihr Leben wirklich unabhängig von Männern gestaltet, der/dem wird das Buch bestimmt gefallen.