Ungewöhnliches Leseerlebnis
Wer ein wirklich ungewöhnliches Leseerlebnis haben möchte, der sollte auf alle Fälle zu diesem Buch greifen. In äußerst kurzen Kapiteln wird die Liebesbeziehung zwischen der Hauptfigur und ihrem deutlich älteren Lebenspartner erzählt. Interessant ist, dass zwar einerseits deren Liebesbeziehung das große Thema ist, andererseits aber auch die Entwicklung beider Hauptfiguren für sich stehen kann. Tosch, der Schweizer Schriftsteller, der phasenweise so egoistisch wirkt, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass er eine Geliebte aushalten kann, auf der anderen Seite eben jene Geliebte, die sich einerseits für ihn aufopfert und dennoch nach und nach lernt, loszulassen und sich selbst zu finden. Die Szenen, in denen sie nach seiner Erkrankung, ihn auch pflegerisch unterstützt, sind ebenso bildlich beschrieben wie die Szenen, in welchen die beiden ihrer Lust frönen. Sprachlich pointiert und durch die Kürze der Kapitel leicht zu lesen. Sicherlich kein Buch für jeden, aber trotzdem empfehlenswert.