Ewa´s Reise

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
kuddel Avatar

Von

Als Ewa erfährt das sie todkrank ist, verkauft sie was sie nicht mehr benötigt und begibt sich mit einem neuen Wohnmobil auf eine Reise quer durch Europa. Die Chemo lehnt sie ab, denn den Bauchspeicheldrüsenkrebs und die vielen Metastasen erfolgreich zu besiegen, hält sie für unmöglich. Mit von der Partie sind ihr Yorkshire Zisou und ihr Freund Lukas. Letzterer fungiert als Freund und Fahrer, einen Job oder eine Familie hat er nicht, daher kann er sie problemlos für längere Zeit begleiten.
Die Reiseerlebnisse werden durch Ewas Erzählungen aus ihrem Leben angereichert.
Es werden Orte besucht, die in ihrem Leben eine Bedeutung hatten bzw. an denen sie mit Erinnerungen hängt. Ab und an steuert Lukas interessante Informationen zu den Orten aus seinem Geschichtsstudium ein. Die Reise geht über die Beneluxländer nach England und Irland.
Der traurige Hintergrund der Reise tritt nicht immer in den Vordergrund. Ewas schwarzer Humor und so manche lustige lockere Bemerkung lassen einen schon mal beim Lesen schmunzeln, dabei ist Ewa jedes Thema recht, über Essen, Politik, Kinder, EU, Feminismus und Flüchtlingspolitik kann sie etwas sagen, auch Lukas rückt sie hin und wieder den Kopf zurecht, denn der liebt es sich das süße Nichtstun bzw Daddeln mit einem Tütchen schmackhaft zu machen.
Mir hat das Buch „mittelprächtig“ gefallen, es ist größtenteils gekonnt geschrieben, so dass man es flott durchlesen kann. Die Authentizität der Personen fand ich nicht immer so gelungen, einiges erschien mir zu gewollt. Aber das schwierige Thema wird ordentlich umgesetzt und der Schrecken der schlimmen Nachricht durch manche sarkastische Aussage oder auch durch die beherzte Art zu leben abgemildert. Eine abschließende bleibende Aussage fehlt mir jedoch.