Beeindruckende Lektüre!

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Ein junger Mann macht an seinem ersten Tag in New York seltsame Erfahrungen. Er vergisst seinen Namen und bekommt direkt einen neuen: Manhattan. Er ist eine der 5 Wächterinnen von New York, die der Stadt bei ihrer Geburt helfen sollen. Doch dabei müssen sie so einige Hürden überwinden.

Mein erstes Buch der gefeierten Fantasy-Aurorin N. K. Jemisin war direkt ein Glücksgriff. Die Idee hinter der Handlung ist genial: die Stadtteile New Yorks werden von Frauen unterschiedlicher Ethnie verkörpert. Sie alle besitzen Eigenschaften, die ihren Stadtteil repräsentieren. Manny - Manhattan - ist der einzige Mann. Jedenfalls biologisch. Seine Zugehörigkeit zu den Wächterinnen wird nicht thematisiert odee erklärt. Es wird angedeutet, dass Manny homosexuell sein könnte.

Die Leser:innen haben viel Zeit, die einzelnen Figuren kennenzulernen. Dabei lernt man auch einiges über die Stadt New York, wenn man sie nicht kennt. Die Autoren macht ihre intensiven Gefühle der Stadt gegenüber deutlich - und packt sie in diesen phänomenalen Roman.

Die Handlung, die Stadt zum Leben zu erwecken und vor einer feindlichen Übernahme zu schützen, ist interessant geschrieben. Es ist nicht sehr actiongeladen. Viel Zeit nimmt der Roman dafür in Anspruch, die einzelnen Protagonist:innen vorzustellen. Die Leser:innen sind dabei, wenn sie ihre neuen Fähigkeiten entdecken und bemerken, dass sie einen Teil der Stadt verkörpern. Nebenbei gehen seltsame Dinge in New York vor sich.

Spannender als die Handlung ist die Symbolkraft des Geschehens. Die Analogie zwischen Figuren und Stadtteilen. Wie Städte buchstäblich lebendig werden durch die Menschen, die in ihnen wohnen. Ganz nebenbei werden hochaktuellen Themen wie Gender, Rassismus und Sexualität mit eingewoben.

Dieser Roman ist vielleicht sogar weniger eine Fantasy-Roman als ein Stück fantastische Zeitgeschichte. Topp!