Der etwas andere Städtetrip durch New York

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becky Avatar

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Die Infomation, dass N.K. Jemisin ein neues Buch , nahm ich mit Freude und auch Neugierde auf. Sie ist für mich eine Garantin für außergewöhnliche Charaktere und intelligente Plots. Sie geht die Themen auch mit Freude, Leichtigkeit und einer Spur Humor an. Ich konnte auch in diesem Roman an manchen Stellen, besonders zum Ende hin, herzlich lachen ob der Situationskomik.

Aber nun erst zum Inhalt des Romans:
Was wäre, wenn Städte eine Seele hätten? Sie besitzen einen Avatar, der für das Universum in den Kampf zieht. Mit Hilfe von Entscheidungen, Wünschen, Begierden oder gar Lügen kann ein Universum erschaffen werden.
Jetzt wird es noch abstrakter: Sogar jede einzelne Person kann sein eigenes Multiversum erschaffen, aber der jeweilige Verstand verhindert, dass sie es bemerkt.
New York ist so eine Seelenstadt, aber mit einer Besonderheit- jeder Stadtteil New Yorks besitzt einen eigenen Avatar. Das sind die Stadtteile Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island. Nun müssen die jeweiligen Avatare erst ihre Rolle begreifen, dann aber keine Zeit verlieren und sich gegenseitig finden, um im Kampf gegen die Weiße Frau zu bestehen. Diese Entität ihrerseits tritt ihren Kampf mittels List und Tentakeln an.
Während die einzelnen Avatare sich finden müssen, steht für jeden Einzelnen ein Kampf bevor, bei dem sie sich beweisen müssen, um dann außerdem auch festzustellen, es gibt noch einen weiteren, sechsten Avatar, mit dem sie sich zusammenschließen müssen.
Die Schreibstil in diesem Roman ist sehr rasant und leicht zu lesen. Da ich noch nie in New York war, kann ich nicht sagen, ob die Art und Weise so zu sprechen authentisch war. Aber ich finde, der Übersetzer Benjamin Mildner hat den Slang in meiner Vorstellung gut eingefangen.
Auch die Gestaltung des Buches ist besonders. Zu Beginn befindet sich eine Karte von New York mit deren Stadtteilen. Jedem Kapitel wird die Darstellung einer Tentakel vorangestellt bezugnehmend auf H.P. Lovecrafts Geschichten des Grauens.
" Die Wächterinnen von New York" ist, denke ich, eine Hommage an H. P. Lovecraft und N. K. Jemisins New York. Die Autorin selbst wohnt in dieser Stadt.
Wenn diese Roman ein Auftakt einer neuen Reie ist, werde ich mit Sicherheit die weiteren Teile lesen. Ich wäre neugierig auf die Avatare vielleicht von Paris oder Berlin.