Idee gut...

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mike nelson Avatar

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Eines muss man der Autorin N.K. Jemisin schon lassen - "Die Wächterinnen von New York" ist ein sehr ambitioniertes Vorhaben. Die großen Städte der Welt haben ein Eigenleben... und das gilt natürlich gerade auch für New York. Jede Großstadt ist aber auch ein Moloch, hat in ihrer 'Ungeheuerlichkeit' auch etwas Bedrohliches, was die Menschen verschlingen kann - auch in 'Big Apple' kann man sich verlieren und verloren gehen. Und im Untergrund von New York lauert das abgrundtief Böse, was tatsächlich versucht, die Stadt und ihre Menschen zu vernichten. Das drohende Unheil kann nur verhindert werden durch einen Zusammenschluss von fünf Personen und dem 'Avatar von NY' - nur wenn sie sich als Team zusammenfinden, kann das drohende Schicksal noch abgewendet werden. Die fünf Protagonist:innen sind im wahrsten Sinne des Wortes die Verkörperung einzelner Stadtteile... die Stadtteile zu Menschen werden zu lassen, so die Eigenarten, das Spezifische der einzelnen Stadtteile zu vermenschlichen, das ist der gut gemeinte Versuch der Autorin. Und natürlich sind die zu Menschen verkörperten Stadtteile sehr verschieden, was den notwendigen Teambuilding-Prozess selbstverständlich erschwert. Diese eigentlich sehr gute Idee ist allerdings nicht ganz so leicht nachvollziehbar und auch ein Spannungsbogen will sich nicht so recht entwickeln - vielmehr 'plaudert' die Geschichte so vor sich hin und verhindert so, dass das Buch ein Pageturner wird. Ein Schuss 'Psychologier der Großstadt', ein bisschen Grusel und 'Realitätsverschiebungseffekte'... und es braucht die Hälfte des Buches, bis sich die Wächterinnen überhaupt gefunden haben. Wie gesagt: Idee gut - Umsetzung nicht ganz so...