Unterhaltsam

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a_boatfullof_books Avatar

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Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, aber aus irgendeinem Grund haben mir ein wenig die Höhepunkte gefehlt. Vermutlich weil sich jedes Kapitel wie ein Höhepunkt anfühlen sollte und dieses Feeling irgendwann nicht mehr bei mir angekommen ist.

Die Charaktere waren eine verrückte Mischung und von allen war Manny in meinen Augen der coolste, weil der spannendste. Der Rest war mir ein wenig zu karikaturesk.

Ihr seht, ich habe zu fast allem Guten auch etwas Schlechtes zu sagen :/
Allem voran zur Wahl des Übersetzers einige Schlagworte ins Deutsche zu übertragen, andere nicht. Damit oute ich mich offiziell als Zicke, aber Worte wie "mansplaning" und die vielen, vielen Begriffe im Zusammenhang mit Rassismus, Diskriminierung etc. haben mich leider nachhaltig aus der Erzählung geschmissen. Ich will dem Übersetzer aber keinen echten Vorwurf machen, denn ich wüsste nicht, wie man es besser macht und prinzipiell finde ich es gut, dass die Autorin diese Dinge so offen anspricht. Außer vielleicht in Sachen Titel: der scheint mir ohne Gender-Sternchen, Unterstrich oder eine andere Kennzeichnung irreführend.

Im Ganzen ist dieses Buch aber ein dicker, fetter Stinkefinger an H.P. Lovecraft, in dessen Tradition sich der Text zu bewegen scheint, der sich jedoch als bekannter Rassist vermutlich gerade zu recht im Grab umdreht. Allein dafür hat "Die Wächterinnen von New York" einen Extrapunkt verdient.