Was ist die Wahrheit?

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Der Titel „Die Wahrheit sagen“ ist schon gut gewählt. Denn was ist die Wahrheit? Gibt es überhaupt eine allgemein gültige Wahrheit? Ist es nicht vielmehr eine jeweils sehr individuelle Wahrheit, die jeder von uns in sich trägt.
Ich bin auf die Antwort gespannt, die dieses Buch geben wird.
Der Ich-Erzähler dieser Geschichte, ein Journalist, trifft auf einer Müllhalde einen alten Mann, der sich zunächst als deutscher Nazi entpuppt. Die beiden gehen einen Deal ein: Der Journalist bekommt die Geschichte des Alten und soll ihm im Gegenzug eine Frau, bzw. deren Tochter ausfindig machen. Bezeichnenderweise trägt sie einen jüdischen Namen. Da ist Spannung vorprogrammiert.
Ebenso bezeichnend ist, dass der Autor seinen Protagonisten auf einer Müllkippe verortet. Dieser Mann hat offenbar jeden politischen und seelischen Müll, der im vorigen Jahrhundert stattfand erlebt und überlebt. Und nun umgibt er sich mit Müll und stochert darin herum. Metaphorischer geht’s kaum.
Die Sprünge in den Erzählebenen und den Zeitebenen verwirren mich als Leserin nicht, sondern im Gegenteil, diese Sprünge machen mich neugierig, erhöhen die Spannung.
Mein Urteil nach der Leseprobe: Ich möchte dies Buch gern vollständig lesen.