Nachrichten zwischen den Zeilen

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hasi84 Avatar

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Suzy hat mit einem schweren Schicksal zu kämpfen: ihre Freundin Franny ist ertrunken. Suzy will es nicht akzeptieren, dass so etwas einfach passiert und fängt an, sich über den Unfallhergang Gedanken zu machen. Und nicht nur über den, sondern auch über viele Dinge, die angeblich einfach nur so passieren. Bald schon sieht sie in Quallen nicht nur die Erklärung für den Tod der Freundin, sondern auch in vielen anderen Dingen.

Bereits das Cover ist ein richtiger Blickfang und gibt Einblick, was auf einen in der Geschichte zukommt. Die Farben sind sehr schön gestaltet, ein Mädchen blickt vom Meeresgrund auf eine Qualle – die zentralen Themen in diesem Buch. Im Laufe des Buches lernt man nicht nur sehr viel über Quallen, sondern auch viel über Suzys Leben und die Beziehung zu ihrer ehemals besten Freundin.

Wahrlich poetisch schreibt Ali Benjamin in ihrem Debütroman. Suzy ist Außenseiterin, will diese Rolle aber nicht so recht akzeptieren – wer will das auch schon? Sie macht sich über ganz viele Dinge Gedanken, die andere nicht nachvollziehen können. Dadurch stößt sie oft auf Widerstand, jedoch auch auf Neider. Oft muss man zwischen den Zeilen lesen, um versteckte Botschaften zu verstehen. Viele Dinge werden nicht ausgesprochen und auch das ist eine Kernaussage dieses Buches. Suzy erzählt von vielen Dingen, doch sagt oft nicht das, was sie wirklich sagen will. Dadurch wird sie oft missverstanden. Und auch ihr ganzes Umfeld scheint oft Small-Talk zu führen, aber kommt nicht zum Punkt des wirklich Wesentlichen.

Das Buch ist kurzweilig, liest sich sehr flüssig. Die Kapitel sind kurz gehalten. Der Autorin ist ein sehr guter erster Roman gelungen, wobei das gewisse Etwas für einen Spitzenroman fehlt. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.