Die Wahrheit

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
zwischen den zeilen Avatar

Von

Zuallererst möchte ich Melanie Raabe ein ganz großes Lob aussprechen: Mit ihrem Debütroman "Die Falle" landete sie 2015 einen gewaltigen, aber dennoch sehr bodenständigen, zurückhaltenden Thriller-Coup, der sich mittlerweile quer über den Globus verkauft und ihr zum beachtlichen Durchbruch verhalf.

Wie bereits bei ihrem Erstling, schickt Raabe auch in ihrem zweiten Thriller eine weibliche Protagonistin ins Rennen, lässt sie durch ausweglose Situationen navigieren.
Und obwohl der Plot extrem viel Spielraum für einen interessanten Haupterzählstrang bereithält, hat es für mich an einigen Stellen dennoch gemangelt: Die Figuren waren mir persönlich zu oberflächlich dargestellt, manche Gefühlslagen der Haupt- und Nebencharaktere nicht immer ganz nachvollziehbar, aber vor allem hatte ich ständig das Gefühl, all dies bereits schon mal gelesen zu haben, war sofort an "Du darfst nicht schlafen" (S.J. Watson) und "Fremd" (Strobel/Poznanski) erinnert.
Vielleich liegt es aber ganz einfach an der Tatsache, dass ich mir von Beginn an schwergetan habe, in die Geschichte reinzufinden.

Ohne jetzt jedes kleinste Detail auf die Waagschale legen zu wollen, muss man trotzdem zugeben, hat Melanie Raabe auch hier wieder einen wirklich guten Job gemacht. Und auch wenn ich meine liebe Müh gehabt habe, so bleibt am Ende ein unterhaltsamer Thriller zurück, der seine Daseinsberechtigung bzw. sein zukünftiges Podestplätzchen in den nationalen Bestsellerlisten durchaus verdient hat! 👍