Eindringlich und nachhallend

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schlingpflanze Avatar

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Mit dem Buch “Die weite Wildnis” beschreibt uns die amerikanische Autorin Lauren Groff die Flucht eines jungen Mädchens aus den Zwängen ihrer Abhängigkeit heraus.
Die Handlung spielt im 17. Jahrhundert in Nordamerika, wo englische Siedler sich ihre neue Heimat aufbauen. Das Mädchen ist Teil dieser Bewegung und als Dienstbotin erlebt sie Grausamkeiten, Hungersnot und Krankheiten.
Als sie es nicht mehr aushalten kann, ist ihr die Flucht raus aus dem Camp und hinein in die Wildnis der einzige Ausweg der ihr bleibt.
Und diese Flucht, mit all ihren Facetten, weiß die Autorin so meisterhaft zu erzählen, dass man sich mit all seinen Sinnen in das Geschehen hineinversetzen kann und sehr genau miterlebt, was dem Mädchen widerfährt, sich buchstäblich an ihrer Seite wähnt. Unbarmherzig, rauh und ständig voller Gefahren erlebt sie jeden Moment und gewinnt dennoch an Zuversicht und Vertrauen, unterstützt durch ihren unerschütterlichen Glauben.
Meisterhaft beschrieben sind all die Dinge die sie erlebt, die Ausweglosigkeit, die Hoffnung, der Antrieb immer weiter zu ziehen ohne ein wirkliches Ziel vor Augen. Nur weg von dem was hinter ihr liegt.
Und dabei erlebt sie dieses neue Land und dessen Natur und erfährt immer dann, wenn sie nicht weiter weiß, dass sich etwas trostvolles ereignet und sie am Leben erhält. Sie wird verfolgt und entkommt doch immer wieder.
Ein sehr eindringliches und gelungenes Buch, was mit seiner Botschaft lange nachhallt.