Ein neues sardisches Märchen von Milena Agus

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Nach ihrem Weltbestseller 'Die Frau im Mond' und anderen schönen Geschichten wie 'Die Gräfin der Lüfte', kommt nun ihr neustes Werk auf Deutsch zu uns in die Buchläden: 'Die Welt auf dem Kopf'!

Wie alle ihre Romane, spielt auch dieser wieder in dem Sardischen Städtchen Cagliari, der Ort an dem auch die Autorin wohnt und als Lehrerin arbeitet.

Aus der Ich-Perspektive einer Studentin wird diese poetische und zugleich zunächst traurige Geschichte erzählt.

In einem Haus nicht weit vom Hafen entfernt, mitten in einem kulturell gemischten Viertel, wo der Muezzin vom Turm predigt neben Sardischen Fischern, wohnen die drei Protagonisten.

Zunächst einmal die Studentin die in der Mitte wohnt. Sie hat als Kind ihre Eltern verloren. Der Vater beginnt Selbstmord und die Mutter verliert den Verstand. Die Schwester der Mutter hat von nun an das Sorgerecht für das Mädchen und kümmert sich mehr recht als schlecht um sie mit dem Fokus Immer auf den eigenen Ruf bedacht zu sein. Aber schon als Kind kommt sie im Sommer nach Cagliari und darf dort ganz sie selbst sein ohne Ächtung durch andere.

Dann wäre da noch der alte Mann, Mr. Johnson, er wohnt über der Studentin, ist Violinenspieler und seit kurzem Alleinstehend, da seine Frau ihn verlassen hat Hals über Kopf. Trotz einer Putzfrau möchte er nun Hilfe im Haushalt in Anspruch nehmen und fragt die Studentin, ob sie jemanden von der Uni rekrutieren könnte.

Die wiederum hat die Idee, dass Anna, die mit ihrer Tochter unter der Studentin wohnt, dies übernehmen könnte. Es wäre für beide eine Win-Winn Situation, da Anna schwer krank ist und sonst immer ans andere Ende der Stadt fahren muss zu ihren momentanen Putzstellen.

So kommt es nun, dass alle zusammen in Mr Johnsons Wohnung sitzen und die Sache eintüten. Wobei es eine Merkwürdigkeit gibt, denn Mr Johnson sagt immerzu "Ja, Danke", was eigentlich nicht passt. Die beiden Damen wundern sich, denken sich aber nichts dabei.

Soweit ging die Leseprobe leider nur, die Lust auf mehr macht. Schön geschrieben und wunderbar übersetzt. Ein wahrlich schönes Lesevergnügen ist dieser Roman, wie auch die anderen Werke von Milena Agus.

'Die Welt auf dem Kopf' spielt mit den skurrilen und sehr unterschiedlichen Hausbewohnern, wie sie sich nähern, versuchen Distanz zu wahren um dann doch für einander da zu sein. Einerseits der schöne Aspekt der Gemeinschaft, andererseits die Abhängigkeit von anderen.

Das Cover ist anmutig und etwas melancholisch gestaltet und passt nicht nur super zum Inhalt sondern auch zu ihren anderen Romanen.

Fazit: Lesenswert und liebenswert zugleich!