in der alles auf dem Kopf stand und trotzdem alle glücklich waren....

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mysty Avatar

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In einem Haus in Cagliari auf der italienischen Insel Sardinien lebt ein junge Frau, unter ihr lebt Anna mit ihrer Tochter Natascha, über ihr leben die "neureichen"Johnsons. Bis eines Tages Mrs. Johnson ihren Mann verläßt und Mr Johnson sich deshalb an die junge Frau wendet, weil er eine Haushaltshilfe sucht. So stellt die Angesprochene den Kontakt zwischen Anna und Mr Johnson her und beide werden sich einig, dass Anna nun einen neuen Job inne hat. Gleichzeitig erinnert sich die junge Frau an ihre nicht ganz einfache Kindheit und Jugend. Ihr Vater hat Selbstmord begangen, ihre Mutter wurde deshalb verrückt, die Tanta übernahm die Vormundschaft für das Mädchen, liebte es jedoch nicht, sondern hielt sie eher versteckt und ohne Kontakt zu anderen. Im Sommer in Cagliari war jedoch alles anders, dort fühlte das Mädchen sich frei und angenommen und diese ganzen Erfahrungen sorgen dafür, das die junge Frau die Welt liebt, in der alles auf den Kopf steht und trotzdem alle glücklich sind.

Die Geschichte wird von der jungen Frau, noch ohne Namen, in der Ich-Erzählform dargeboten. Der Schreibstil ist unaufgeregt eigentümlich, aber angenehm und leicht zu lesen. Bei den Dialogen sind den einzelnen Aussagen keine Namen zugeordnet, dies macht es manchmal etwas anstrengend, den Überblick zu behalten. Die Emotionen der Charaktere vorallem der Hauptperson werden eher hintegründig vermittelt, sind aber durchaus spürbar. Die Ich-Perspektive in dieser Erzählung, macht es dem Leser schon von Anfang an leicht, gewisse Sympathien für den Hauptcharakter zu entwickeln und da diese Ich-Erzählerin trotz der negativen Vorerfahrung eher positiv und ohne negative (Vor-)Urteile auf ihre Mitmenschen und die Welt blickt, ohne jedoch übermäßig emotional zu sein, sind dem Leser auch die anderen Charaktere, trotz einige Sonderbarkeiten, eher sympathisch. Zu einigen, wie z.B. der Tante, kann diese Sympathie jedoch nicht aufrecht erhalten bleiben, da der Leser selbstverständlich eigene Urteile über die einzelnen Protagonisten fällt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, Vergangenheits und Gegewartsereignisse wechseln aneinander ab, scheinen sich manchmal fast zu vermischen und dennoch ist der Text im großem und ganzen übersichtlich. Es ist eine sehr gemächliche Geschichte, bei der die Leseprobe noch nicht ganz preis gibt, wo der rote Faden ist.

 

Ich bin bei dieser Leseprobe zwiegespalten. Die Geschichte scheint nicht schlecht zu sein und dennoch verlangte das Verfolgen der Dialoge von mir eine ganz schöne Konzentration. Die zunächst eher "unpersönliche" und emotionsarme Erzählweise konnten mich nicht so in den Bann ziehen, dass ich den Rest der Welt vergessen habe. Und dennoch hat das Buch mich irgendwie auf eigentümliche, nicht wirklich greifbare  Art angesprochen. Allerdings ist mir nicht ganz klar, was genau Inhalt der fortlaufenden Geschichte sein wird, geht es um Anna und Mr Johnson oder geht es um die Vergangenheit und das jetzige Leben der Frau. Oder ist es ein Mischmasch aus allem. Nimmt es mich irgendwann doch noch mit, oder wird es irgenwann wirr oder noch schlimmer, total langweilig....