Hochaktuell, spannende Prämisse, viele lose Fäden

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nishi93 Avatar

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Die Welt kippt ist ein Roman, der verschiedene hochaktuelle Themen (Schwerpunktmäßig den Klimawandel) aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und eine Geschichte erzählt, was in den nächsten 5 Jahren passieren könnte.
Neben der deutschen Perspektive wird sich vor allem auf die Handlungen Chinas und der USA fokussiert.
Der Roman ist sehr kurzweilig geschrieben, ist aber nichts für "zarte Nerven" - es wird nicht nur ein Mord / Suizid beschrieben, auf eine Triggerwarnung wird allerdings verzichtet.
Obwohl es sich um einen deutschen Roman handelt, wird leider die sehr amerikanische Perspektive des "bösen" Chinas als eins der leitenden Narrative gewählt. Die Gedanken des Lesers werden von allen anderen Perspektiven aus in die Richtung gelenkt, dass China etwas ausheckt und das ja ziemlich sicher nichts gutes heißen wird. Das stößt insbesondere gegen Ende auf, wenn es in Richtung der Auflösung geht.
Das Ende ist tatsächlich der Grund für meine eher geringe Begeisterung. Zu Anfang des Buchs werden verschiedene Handlungsfäden eingeführt und es wird auch ein guter Spannungsbogen zum Ende hin aufgebaut. Das Ende selbst kommt dann aber ziemlich antiklimaktisch daher und lässt mich als Leser die Sinnhaftigkeit mancher geschilderter Szenen hinterfragen. Es fühlt sich an, als sei ein Großteil der Handlung im Buch für das Ende absolut irrelevant.
Aprospos irrelevant, es gibt auch noch eine Art Lovestory, die durch ihre gegensätzlichen Betrachtungen einerseits einen sehr positiven Beitrag zur Erzählung leistet, andererseits wirkt das ganze sehr konstruiert und bringt der eigentlichen Handlung im Grunde gar nichts.
Insgesamt würde ich 3,5 von 5 Sternen vergeben und runde daher auf 4 Sterne auf.