Sehr augenöffnend!

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sas2000 Avatar

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Im Roman „Die Welt kippt“ von Heiko von Tschischwitz wird eine der größten Herausforderungen unserer Zeit thematisiert: die Klimakrise. Schon die Farbe des Covers und der Titel finde ich hier passend gewählt und sehr ansprechend. Eingepackt in eine Geschichte mit unterschiedlichen Handlungssträngen, welche von unterschiedlichen Charakteren erzählt wird, zieht sich die Thematik durch den gesamten Roman. Der Roman spielt in der Zukunft in den Jahren 2024 bis 2028 und zeigt uns somit, wie unsere Welt in Zukunft tatsächlich aussehen könnte. Junge Klimaaktivisten kämpfen hier für mehr Klimaschutz und gleichzeitig treibt China ein großes Projekt voran, welches die Welt gebannt verfolgt...
Die Klimakrise wird im Roman aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen. Von der 18-jährigen Klimaaktivistin Tessa bis zum amerikanischen Präsidenten, welche alle auf verschiedenste Weise mit dem Klimawandel umgehen. Alle Charaktere fand ich sehr gut vom Autor umgesetzt und die Handlungen und Gedanken waren sehr authentisch. Durch die Perspektivwechsel bekam man als Leser auch eine gute Abwechslung. Die Charaktere scheinen zu Beginn nicht viel miteinander zu tun zu haben, jedoch verbinden sich die verschiedenen Handlungsstränge bald und alles wird in einen großen Zusammenhang gestellt. Aufgezeigt wurde auch der oft aufkommende Konflikt zwischen diesen verschiedenen Personen, Generationen oder Menschen verschiedenster Positionen, die alle unterschiedliche Interessen und Ziele verfolgen.
Dabei fand ich vor allem auch die Blickpunkte aus verschiedenen Staaten der Erde sehr interessant, da man meist hauptsächlich nur Haltungen und Werte aus dem eigenen Land mitbekommt und daraus resultierende Einschätzungen und Handlungen. Politische Systeme werden dadurch verglichen und teilweise auch im Kampf gegen die Klimakrise in Frage gestellt. Trotz teilweise komplexeren, fachlichen Unterhaltungen oder Gedanken der Charaktere, war der Roman sehr verständlich und auch Fakten, Zahlen und Infos, welche die Geschichte beinhaltete, waren keineswegs störend beim Verfolgen der Handlung. Auch gab es am Ende des Buches ein paar Seiten mit Hintergrundinformationen zu einzelnen Themen, welche im Buch vorkommen, was nochmal zu einem guten Verständnis beigetragen hat.
Gerade in politischer Hinsicht werden einem sehr die Augen geöffnet und man wird auch sehr zum Hinterfragen unseres Systems angeregt. Ideen und Perspektiven zur Bekämpfung der Klimakrise werden vom Autor beleuchtet und aufgezeigt, eingepackt in die Gedankengänge der Charaktere, welche theoretisch genauso in unserer eigenen Realität denkbar wären. Auch welche Konsequenzen uns Menschen dadurch „drohen“ wird ganz klar dargestellt, was einen als Leser schon öfters kurz innehalten ließ.
Insgesamt war der Roman für mich sehr erkenntnisreich und hat mich auch sehr über meinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz nachdenken lassen. Ich könnte mir sehr vorstellen, dass durch solche Bücher ein großer Beitrag zur Sensibilisierung der Gesellschaft in Hinblick auf die Klimakrise geleistet werden kann und auch mal wieder besonders deutlich gemacht wird, dass wir es nur schaffen können, wenn alle an einem Strang ziehen. Ich kann jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen!