Individuelle Frauencharaktere der 50er und 60er

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avila Avatar

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Emilie, Daphne, Chris und Annabell haben in den 50er Jahren ihren Abschluss an einem Elite-College gemacht. Zwanzig Jahre später treffen sie sich auf einem Klassentreffen wieder und lassen ihr Leben Revue passieren.

Die Handlung beginnt mit dem Eintreffen der Frauen auf dem Klassentreffen. Eine nach der anderen wird eingeführt, aber bevor eine neue Person eingeführt wird, erfährt der Leser immer eine Kleinigkeit aus dem Leben der neueingeführten Person. So entstehen direkt Verknüpfungen, die einem den Einstieg in das Buch erleichtern. Nach der Einführung der Personen gibt es einen Zeitsprung und wir befinden uns am Anfang der Collegezeit. Im Folgenden wird die Zeit und das Schicksal bis zum Klassentreffen der Charaktere erzählt.

Auch wenn der Fokus auf die vier Frauen liegt, so kommen auch immer Männern, die mit dem Leben der Frauen verknüpft sind, vor. Das Buch ist definitiv charakterorientiert. Wir erleben bei jeder Figur eine Entwicklung. Mal hat man mehr, dann weniger Verständnis, ist genervt oder erfreut. Auf jeden Fall leidet man mit. Von keinem der Frauen ist das Leben leicht, jede hat mit harten Schicksalsschlägen zu kämpfen, die sicherlich nicht jeden treffen, aber dennoch realistisch und für die gewählte Zeit typisch erzählt wird. Besonders gefallen haben mir die unterschiedlichen Seiten, wir lernen Stärken und Schwächen, negative und positive Eigenschaften jeder einzelnen Person kennen.

Auch wenn man am Anfang des Buches einen Einblick in das Ende der Erzählung bekommt, so ist die Handlung dennoch spannend und vermag zu fesseln. Die Autorin hat einen einfachen Erzählstil gewählt, der aber durch die komplexe Handlung nicht ins Gewicht fällt. In einigen Rezensionen haben ich über Chick Lit der 80er Jahre gelesen. Mag sein, aber dennoch empfand ich diesen Roman tiefgründiger als viele andere moderne Liebesdramen.