Schlicht aber keineswegs belanglos

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dielesendekaethe Avatar

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Eigentlich hatte mich die Leseprobe gar nicht gereizt: der Titel war irgendwie wenig aussagekräftig, das Cover für meinen Geschmack zu lieblich und der Klappentext klang nach einem ausgeleiertem Thema: Frauen in den mittleren Jahren in der Sinnkrise…

Nach anfänglicher Skepsis war ich von Die Welt war so groß allerdings sehr schnell begeistert. Mein erster Eindruck, es handle sich um einen klassischen Fall von Lebensrückschau, nur um darüber ins Zweifeln zu geraten, ob denn alles gut ist wie es ist, hat sich so nicht bewahrheitet. Ich würde sogar sagen, dass der Roman mit zu den besten Büchern zählt, die ich dieses Jahr gelesen habe. Er ist schlicht, aber keineswegs belanglos. Man sollte beim Lesen unbedingt im Kopf behalten, dass Die Welt war so groß erstmals 1979 erschien, also vor einem gänzlich anderen gesellschaftlichen Hintergrund. Es ist spannend darüber nachzudenken was sich seitdem wiederum alles verändert hat.