Traum und Wirklichkeit

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petral. Avatar

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Vier junge Frauen, die in den 50er Jahren zusammen auf dem College sind und die, obwohl alle ziemlich unterschiedlich, doch zu Freundinnen werden. Daphne, die jeder für das "Golden Girl" der Schule hält, die aber ihre Epilepsie verheimlicht, um weiterhin makellos zu wirken und die nicht mal ihrem späteren Mann von ihrer Krankheit erzählt.
Emily, das ehrgeizige jüdische Mädchen, das davon träumt, Ärztin zu werden , die aber dann , statt selbst Medizin zu studieren, einen erfolgreichen Arzt heiratet und Zuhause bleibt, um die gemeinsamen Kinder zu erziehen, doch immer ihren verpassten Chancen hinterher trauert. Anabelle , die lebenslustigste, die auch sexuell ziemlich freizügig lebt, was ihr im ganzen College einen ziemlich schlechten Ruf beschert.Und wirklich glücklich macht es sie am Ende auch selbst nicht. Und Chris, die kluge New Yorkerin mit der spitzen Zunge, die als einzige immer zu Anabelle hält, die sich später aber ausgerechnet in einen Mann verliebt, um dessen Liebe sie immer kämpfen muss.

Nach der Collegezeit verlieren die vier sich mehr oder weniger aus den Augen. Ab und zu mal ein Lebenszeichen, aber im Großen und Ganzen ist jede mit ihrem eigenen Leben beschäftigt. Dann flattert eine Einladung zum 20. Klassentreffen ihrer Abschlussklasse ins Haus und das ist der Anlass für alle vier, über ihr Leben in den letzten 20 Jahren nachzudenken. Was hatten sie für Träume als junge College-Studentinnen? Und ist irgendetwas davon in Erfüllung gegangen? Sind sie heute glücklich mit ihrem Leben, auch wenn vieles anders kam, als damals erhofft?

In "Die Welt war so groß" wird man nun Zeuge, wie die großen Lebensträume der Jugend im Laufe des Lebens der Realität weichen müssen, die nicht immer so ist, wie man es sich erträumt hat. Was aber ja nicht unbedingt schlechter sein muss. Und vielleicht kann man ja sogar manche Träume auch noch später erfüllen. Solche und andere Gedanken machen sich die vier Hauptprotagonistinnen , ausgelöst durch das Klassentreffen. Und jede von ihnen ist gespannt, wie das Treffen mit den Freundinnen von früher ablaufen wird und ob sie sich überhaupt noch etwas zu sagen haben werden.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist locker und trotzdem fesselnd und ich fand es spannend , zu verfolgen, was die vier Frauen aus ihrem Leben gemacht haben und ob irgendetwas von ihren Wünschen von einst in Erfüllung ging.