1935 - 1945

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polly1000 Avatar

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Trotz kitschigem Buchcover habe ich „Die Wiege der Hoffnung“ gelesen, da ich bereits einige Bücher der Autorin, die sie unter ihrem richtigen Namen Tessa Hennig geschrieben hat, verschlungen und diese mir gefallen haben.
Das Buch spielt in der Zeit von 1935 bis 1945 in Berlin. Die Apotheker-Tochter Luise verliebt sich in den Italiener Emilio. Beide sind Juden und müssen mit ansehen, wie nach und nach für sie das Leben in Deutschland immer beschwerlicher wird. Nur Luises Vater will das lange nicht sehen und wahrhaben, auch als die Repressalien gegen sie immer mehr zunehmen. Man möchte den Kopf schütteln ob dieser Sturheit. Luise hat wegen ihrem Kunstsachverstand die Möglichkeit mit der Regierung als Kunstexpertin für „entartete Kunst“ zusammen zu arbeiten. Doch nach der Reichskristallnacht im November 1938 wird alles viel schwerer für Luise und ihre Familie.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, obwohl es zwischendurch einige Längen gab. Aber es liest sich gut weg, und das Thema ist interessant. Ich habe schon viele Bücher aus der Zeit des 2. Weltkrieges gelesen, aber die Thematik Kollaborateure im Kunst Milieu war mir völlig neu.
Einen Stern Abzug gibt es, weil das Buch streckenweise sehr seicht und zwischendurch etwas langweilig vor sich hin plätschert, und man als Leser fast immer im Voraus ahnt, was passieren wird. Die Thematik rund um Luises Bruder hat mir nicht gefallen und war zu sehr gewollt als „böser Gegenspieler“. Auch da konnte man gleich erahnen, wie das ausgehen wird.
Von mir gibt es eine Kaufempfehlung.