Hoffnung in einer schwierigen Zeit

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Familie Rosenbaum führt im Herzen von Berlin erfolgreich und seit mehreren Generationen ihre Apotheke. Doch als Juden müssen sie immer wieder Schikanen befürchten. Tochter Luise darf nicht Pharmazeutik studieren, doch sie hat ohnehin wenig Interesse daran. Sie ist heimlich verliebt in den Italiener Emilio. Ganz zufällig schlittert sie in eine Kollaboration mit den Nazis, die ihr erlaubt, zum einen Malereien sogenannter entarteter Kunst zu retten und zum anderen jüdischen Landsleuten zur Flucht zu verhelfen. Doch es sind keine einfachen Zeiten für jüdische Mitbürger. Ist dieser Sonderweg wirklich der Ausweg aus den Gefahren der Nazizeit?

Es ist ein ganz besonderer Weg, den Luise Rosenbaum gehen kann in einer schwierigen Zeit. Offiziell ist sie dafür zuständig, Devisen zu beschaffen für die Gemälde von Künstlern, die ins Ausland verkauft werden, doch sie kann auch tätig werden für die jüdische Gemeinschaft. Sie hat eine besondere Begabung dafür. Die historischen Gegebenheiten sind gut in die Erzählung eingearbeitet, man erhält einen guten Blick auf die Situation von Juden in Dritten Reich. Während der Lektüre habe ich mich immer wieder gefragt, ob ein solcher Sonderweg wie der von Luise wirklich möglich war und wie die Autorin Tara Haigh auf die Idee zu diesem Buch kam. Ich muss gestehen, ich habe immer mehr Zweifel gespürt, je mehr die Erzählung vorangeschritten ist, zu unglaublich erscheint mir Luises ausgefallener Sonderweg.

Das Buch bietet auf jeden Fall eine interessante Erzählung über eine schwierige Zeit in der deutschen Geschichte. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.