Rettung von Kunst

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raschke64 Avatar

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Berlin 1935. Die Nazis sind an der Macht und versuchen mehr und mehr, die Juden zu unterdrücken und auszurotten. Die jüdische Familie Rosenbaum betreibt seit langem eine Apotheke. Tochter Luise ist allerdings am liebsten bei ihrem Onkel, der einen Antiquitätenhandel hat, und will Kunst studieren. Ihr Freund ist der ebenfalls jüdische Italiener Emilio. Bei einer Ausstellung über entartete Kunst lernt Luise einen hochrangigen Nazi kennen, der ihr ein Angebot macht, das sie nicht ausschlagen kann…

Das Buch erzählt die fiktive Geschichte der jungen Jüdin Luise, die auf ihre Art und mit ihren Möglichkeiten versucht, sowohl ihre Familie zu retten, wie auch den jüdischen Familien, die noch eine Flucht versuchen, zu helfen. Auch wenn sie dafür mit den Nazis zusammenarbeiten muss. Die Geschichte ist sehr detailliert erzählt und zeigt die wenigen Möglichkeiten, die es damals gab. Gleichzeitig zeigt sie aber auch die Gewissensbisse und die Gefahren, die diese Menschen eingingen. Selbst innerhalb der eigenen Familie. Einzig der Klappentext hat mir nicht so gut gefallen. Dort wurde auf Emilios Heimat Apulien verwiesen und die Möglichkeit, dass die Juden nach Palästina kommen. Doch dieser Teil wird nur auf wenigen Seiten ganz am Ende abgehandelt. Ich wusste allerdings bis dahin gar nicht, dass es diese Möglichkeit gegeben hat. Ich war vor nicht allzu langer Zeit in Apulien und habe bei der Beschreibung vieles wiedererkannt. Alles in allem gebe ich für das Buch eine Leseempfehlung.