Die Magie des Winters

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Der Prolog, der sich liest wie eine mythische Geschichte, die man am Lagerfeuer erzählt bekommt, hat mich gleich gefesselt. Er lässt den Leser gleich in eine magische Weltsicht eintauchen bevor dieser dann die handelnden Figuren kennenlernt. Diese sind eigentlich durchweg sehr sympathisch, wenn auch mit menschlichen Makeln behaftet, und haben mich ein wenig an Astrid Lindgrens Charaktere erinnert. Sehr schön fand ich auch die mühelose Integration von Onkel Ragnars Queerness, die zudem sehr passend scheint, wenn man sich bereits mit alter nordischer Mythologie und Gesellschaft beschäftigt hat. Auch, dass die Sami eine Rolle spielten und von der kleinen Winterschwester gespiegelt wurde, ist ein tolles Detail, wenn man bedenkt welch integraler Bestandteil der kulturellen Landschaft Skandinaviens diese im Grunde sind. Die Atmosphäre des Buches gestaltet sich gleichzeitig als gemütlich, aber zeitweise auch bedrohlich und fängt so die Dualität des Winters gut ein. Die fabelhaften Illustrationen, im Stil ein Mix aus Anime (Ghibli) und dem irischen Filmstudio "Cartoon Saloon", tragen dazu noch bei. Auch die Grundaussage des Buches ist sehr wichtig und positiv, einziges Manko war für mich, dass der mittlere Teil der Geschichte noch leicht unausgereift erschien und so nicht seine ganze potentielle Wirkung entfalten konnte. Die leicht surreale Magie fand ich hingegen sehr gut gewählt, da sie es tatsächlich schafft die Mythologie der Wikinger widerzuspiegeln.