Eine wahre Wölfin

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maggiepearl Avatar

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Meine Bewertung: 3,5/5 Sterne

"Die Wölfe von Pompeji" hat mich sofort mit dem Setting gepackt. Anschaulich begleitet man Prostituierte - die Wölfinnen - in der Antike, ohne dass das Buch sich in Obszönitäten verliert oder nur auf Schockfaktor aus ist.
Was mich am meisten abgeholt hat, waren die Charaktere selbst. Allein Amara ist eine tolle, starke, clevere Protagonistin, die mit allen Mitteln gegen das System kämpft. Und die Beziehungen unter den Wölfinnen waren schön zu lesen, mit ihren Höhen und Tiefen. Alle Frauen hatten ihre eigene Geschichte.
Besonders spannend war Amaras Beziehung zu ihrem Herr Felix. Wie tief sitzt der Hass zwischen den beiden, oder sind sie sich vielleicht doch ähnlicher, als Amara es zugeben möchte?
Abzug gibt es leider für den Plot. Oft hatte ich das Gefühl, dass Amara von einem beliebigen Szenario ins nächste stürzt, ohne dass die Geschichte wesentlich vorangetrieben wird. Dadurch zog sich für mich das Buch im Mittelteil. Ich hätte mir einen klareren roten Faden gewünscht. Vielleicht hätten ein paar weniger Nebencharaktere oder Subplots geholfen.
Gegen Ende nimmt das Buch aber noch mal Fahrt auf. Ich habe erst während des Lesens gesehen, dass das der erste Teil einer Reihe ist. Also macht euch bereit für ein eher offenes Ende.
Mich hat es auf jeden Fall gecatcht. Trotz meiner Kritikpunkte will ich wissen, wie es mit Amara weitergeht.