Wolf im Schafspelz

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conny bee Avatar

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Das Cover ist unscheinbar und dennoch ansprechend. Das Thema der Geschichte hat es dagegen ganz schön in sich: es geht um Prostitution im antiken Pompeji aus Sicht der Prostituierten.

Die Geschichte entwickelte für mich sehr schnell einen Sog, obwohl die Hauptfigur Amara (Timarete) kein Blatt vor den Mund nimmt. Alle Wölfinnen, die Prostiutieren des Stadtbordells, wirken sehr authentisch und sind dabei wirklich unterschiedlich. Sie entwickeln Freundschaften und versuchen sich gegenseitig zu unterstützen, während das Schicksal sie im Stich gelassen hat, wollen sie das auf keinen Fall gegenseitig tun.

Dennoch gibt es Gelegenheiten, die man sich nicht entgehen lassen kann und dann auch keine Rücksicht nehmen darf. So ergeht es zumindest Amara, die, obwohl sie als Tochter eines Arztes geboren wurde, nun als Sklavin im Bordell gehalten wird.

Ihr Leben wird schonungslos beschrieben, vor allem auch der Zwiespalt mit den manchmal guten aber immer schlechten Seiten. Wie leicht Menschen manipuliert werden können und wie hart das Leben zuschlagen kann. Man selbst ist beim Lesen mit Amaras Hoffnung und Angst getrieben, sodass sich Seite für Seite wendet, um zu erfahren wie die Geschichte ausgeht.

Die Spannung, die starken und unterschiedlichen Charaktere, sowie die authentische Zeitdarstellung sprechen klar für dieses Buch. Zurück blieb jedoch bei mir ein Gefühl der Leere durch das Wissen, dass es in Teilen der Welt keine historische Erzählung ist.