Oma kämpft sich zurück ins Leben

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juliane Avatar

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Dolores kann nach einem Schlaganfall nicht mehr reden und weiß nun nicht wie sie sich verständigen soll. Denn der Geist ist wach und sie bekommt auch alles mit. Sie sieht auch wie ihre Tochter immer verhärmter wird und kann doch nichts dagegen tun. Ihr Enkel Marti versucht sie in die Welt des Computers einzuführen, denn es sei ihr sonst zu langweilig hat er beschlossen, immer nur vom Bett zum Sessel und zurück und das jeden Tag. Leonor seine Mutter ist dagegen, denn sie ist der Meinung ihre Mutter bekommt dies nicht mehr mit. Auch Sandra die Enkelin von Dolores denkt dies und trifft sich mit Freundinnen, denn die Oma bekommt sowieso nichts mit. Nun erwacht aber in Dolores der ehrgeiz und sie will wieder stricken, doch sie weiß noch nicht wie sie Leonor dies begreiflich machen soll, das sie Wolle besorgen muss.

Marti hat ihr am Computer ein kleines Kätzchen gezeigt, das hat Dolores gefallen und sie war glücklich. Doch für den Rest der Familie existiert sie nicht, sie lebt zwar im Haushalt mit aber sie wird vergessen, da sie ja nicht mehr reden kann. Dolores war immer Selbständig, sie war auch nicht begeistert das Leonor ihr eine Putzfrau besorgt hat als sie noch alleine Lebte, denn sie konnte dies alles noch alleine machen.

Doch jetzt ist sie leider auf die Hilfe ihrer Familie angewießen und dies anzunehmen fällt auch ihr schwer. Nun hat sie es mit Mühe geschafft in ihr Zimmer zu gehen und das Strickheft zu holen um sich zu überlegen was sie denn gerne stricken möchte.

Dolores hat jetzt viel Zeit um über ihr Leben nachzudenken. Das Leben im Internat bei den Nonnen, oder wie sie sich von einem Ring blenden ließ. Auch über die Zeit als die dann schon mit Eduard verheiratet war und ihre Kinder schon erwachsen. Leonor hat Jofre im Jugendhaus kennengelernt, dies hat ihrem Vater ja noch gefallen nur die Haare nicht, doch die hat er sich ja zum Glück irgendwann schneiden lassen. Bei Theresa ihrer anderen Tochter war die Sache anders, denn als sie sagte sie sei Lesbisch, flippte Eduard aus und es gab einen sehr großen Streit. Und sie Dolores war so geschockt, das sie nichts sagen konnte. Dies alles geht ihr nun durch den Kopf wo sie sich nicht mehr verständigen kann.

Nun hat Dolores endlich Wolle und Stricknadeln, es könnte endlich losgehen mit stricken, wenn sie nicht die Sache mit Jofre mitbekommen hätte wie er sehr leise im Schlafzimmer telefoniert, was macht er da und mit wem telefoniert er. Dolores hat zwar einen Verdacht doch sie weiß nicht ob sie mit dem richtig liegt. Sie meint nun aber zu Wissen warum ihre Tochter immer verkniffener wird und so hart, denn Jofre hat eine Affäre.

Ein Roman, der eigentlich in fast jeder Familie genau so oder etwas anders spielen könnte. Vielleicht nicht alles aufeinmal aber doch immer wieder ein Schicksal das genau so passieren kann. Die alte Frau, die eigentlich überflüssig ist und sich durch ihre Krankheit nicht verständigen kann ist der Familie etwas im Weg und auch die Geschichte mit dem Schwiegersohn ist heute schon fast alltäglich.

Aber trotzdem hat mich diese Geschichte sehr angesprochen, denn so alltäglich und banal es ist, die Autorin hat es geschafft die Handlung so zu schreiben, das man von der ersten Minute dabei ist und sich in die Geschichte hineindenken kann.