spannendes Thema

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carl.a Avatar

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Eigentlich verfolgt der Roman ein sehr spannendes Thema. Aus feministischer Sicht werden in ihm die politischen und gesellschaftlichen Strukturen in Spanien zur Zeit der Franco-Diktatur und in der Gegenwart mit all ihren Defiziten anhand des Schicksals zweier Frauen aufgezeigt. Anhand der Lebensgeschichte von Maria und ihrer Enkeltochter Alicia wird nachvollzogen, wie zwei starke Frauen je zu ihrer Zeit versuchen ihren Weg durchs Leben finden. Leider gelingt es Medel aus meiner Sicht, das spannende Thema im Roman zu entfalten. Es bleibt für mich nur oft ein etwas undurchsichtiges Dickicht von Gefühlen und unklaren Beschreibungen und Zeitsprüngen, die nicht ganz nachvollziehbar sind. Das ist Schade für das eigentlich wirklich wichtige und spannende Thema, das dahinter verloren geht. Ich habe mich auch gefragt, wie der Romantitel Wunder zu all dem passt was ich da lese: die beiden Frauenschicksale, die herausfordern, jede hat mit den Herausforderungen ihrer Zeit in Spanien zu kämpfen, vielleicht liegt das Wunder darin, wie den beiden, Oma und Enkeltochter vom Schicksal ganz viel auferlegt ist und sie es dann doch irgendwie schaffen. Trotz aller schriftstellerischen Defizite ein Roman, der sich schon wegen des Themas lohnt in die Hand genommen zu werden.