Zwei tolle Frauenschicksale, die leider blass rüberkommen

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vapi Avatar

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In starker Sprache beschreibt die Autorin ganz präsentisch und in großer Präzision ein doppeltes Frauenschicksal von Oma und Enkeltochter. beide hat es zu unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Gründen aus dem spanischen Hinterland nach Madrid verschlagen. Der Autorin gelingt es wunderbar Vergangenheit und Gegenwart zusammen zu weben, man bekommt einen guten Einblick in die jeweiligen Nöte der beiden Frauen aus den so verschiedenen Hintergründen, wie gelingt auf dem Hintergrund der konservativen spanischen Gesellschaftsnormen ein selbstbestimmtes Leben.
insgesamt ist es ein sehr ambitionierter Roman, der mit hohem Anspruch glänzen will: eine feministischer Bildungsgeschichte, die das Schicksal verschiedener Generationen mit vielen Herausforderungen nacherzählt und dann auch noch ein Gesellschaftsbild Spaniens über den Lauf der Jahrzehnte, das sind alles große Themen für ein Debütroman.
Die Figuren bleiben bei all dem Anspruch für meine Begriffe dahinter zum Teil eigentümlich blass und unnahbar, der Schreibstil kommt selten wirklich auf den Punkt, die Zeitsprünge hintern den Lesefluss. Dennoch ist es ein starkes Stück zeitgenössischer spanischer Literatur.